USA – Kalifornien (2)

Die California State Route 1: die berühmteste Küstenstraße der Welt. Ich habe lange versucht, die passenden Wörter in die korrekte Reihenfolge zu bringen, um euch dieses Phänomen zu erklären. Ich bin zum Entschluss gekommen: Mission Impossible!

Diesmal verwöhne ich euch weniger mit Geschichten und skurrilen Fakten, sondern lasse einfach nur die Galerie sprechen.  

Die California State Route 1 ist eine 1.000 Kilometer lange Küstenstraße im US-Bundesstaat Kalifornien. Sie ist an Abwechslung und Action nicht zu überbieten und verdient sich ihren absoluten Kultstatus. Traumhafte Sandstrände, steile Küsten, enge Haarnadelkurven …- …steile Passstraßen, lange Brücken, kleine Fischerdörfer, noble Luxusgebiete usw. – dies alles und noch viel mehr wechselten sich im Meilen-Takt ab.

 

Bevor wir uns ein paar Highlights herauspicken, ein paar nützliche Tipps, damit der Roadtrip ein unvergessliches Erlebnis wird.

 

✔ Die meisten Berichte bevorzugen den Highway von Nord nach Süd zu fahren, da sich auf der Pazifikseite mehrere Parkbuchten befinden, die leichter zum Ansteuern sind. Ich wählte die andere Richtung und würde es wieder genauso tun: einfach, weil das Verkehrsaufkommen deutlich geringer ist.

✔ Nehmt euch Zeit! Mindestens acht bis zehn Tage, um diese 1.000 Kilometer in Ruhe und stressfrei erkunden zu können.

✔ Bucht die Unterkünfte so weit wie möglich im Voraus. Die Optionen halten sich in Grenzen und dieser Streckenabschnitt gehört zu den teuersten Teilen der USA.

✔ Vergesst Los Angeles! Eine vollkommen überbewertete Großstadt und ein absoluter Alptraum zum Autofahren.

✔ Plant ein paar Tage für San Francisco ein. Diese Stadt hat wunderbare Facetten.

✔ Versucht das Wochenende so gut wie möglich zu vermeiden.

✔ Plant eure Ziele im Voraus.

Da ihr mir im Vorbericht (Kalifornien (1)) hoch und heilig versprochen habt, einen weiten Bogen, um SeaWorld zu machen, verrate ich euch jetzt ein kleines Geheimnis 🤫:

 

Wildlife an der California State Route 1 Teil 1:

 

Wer hatte wohl noch nie den Wunsch Wale in ihrer freien Wildbahn zu sehen? Meine Faszination was die Riesen der Meere betrifft, startete bereits im Kindergartenalter. Kennt ihr noch diese Mickey Mouse Hefte aus den 80ern und 90ern? In einem Heft hatte sich eine besondere LP versteckt. (Eine schwarze, runde Platte auf denen man Töne speichern konnte). Auf meiner Schallplatte waren Gesänge von Blauwalen zu hören und sie verdrängten meine Benjamin Blümchen Kassetten aus meiner täglichen Einschlafroutine. Mit den Jahren stapelten sich Bücher und VHS Kassetten (das erkläre ich jetzt nicht 😅) und ich war höchstwahrscheinlich der einzige Junge weltweit, der seine eigenen Walcharts hatte. Der Finnwal war immer mein absoluter Liebling. (Vermutlich weil es keinen Schwedenwal gab, aber …- …egal jetzt). Was ich eigentlich sagen will. Bevor ich die California State Route 1 abgefahren bin, habe ich mein Glück auf Island 🇮🇸, Norwegen 🇳🇴, Schottland 🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿 und den Färöer Inseln 🇫🇴 versucht, aber leider ohne nennenswerten Erfolg. Diese „Whale-Watching“ Touristenboote habe ich stets vermieden, denn ich wollte diesen einen perfekten Moment erleben. Nicht mit zig Touristen auf einem Boot gefangen auf der Jagd nach den großen Säugetieren. Anfangs hielt ich es für sehr unrealistisch diese Geschöpfe von Land aus zu sehen …- …aber ich irrte mich.

 

Ich erfuhr von einem Spot, an dem die Chance zu jeder Jahreszeit gegeben war, den ersten Blick auf die Wale zu bekommen. Mein erster Nachmittag an der pazifischen Küste brachte mich nach Pismo Beach. Das 8.000 Seelen Dorf verfügt über ein hunderte Meter langes Pier, das Pismo Pier. Unabhängig davon, dass die Aussicht ein absoluter Traum ist, dauerte es nur ein paar Augenblicke und ich wurde Zeuge eines Naturschauspiels. Ich stehe am Ende des Piers, klammere mich am Gelände fest und starre in die tiefen Weiten des Ozeans. Ich registriere Vogelschwärme, die völlig aufgeregt und unkontrolliert über den Meeresspiegel gleiten …- …und schon erheben sie sich aus der Tiefe …- … einer nach dem Anderen. Zuerst drei, dann vier …- …fünf …- …oder sogar sechs Buckelwale springen aus dem Wasser 🐋. Der Beginn eines Momentes, den ich seit Kindeszeiten erleben wollte und der sich am Pismo Beach erfüllt hat.  

 

In den wenigen Sekunden versuchen die Vögel den Buckelwalen die Nahrung zu stehlen und obwohl dieses Schauspiel einige hunderte Meter entfernt stattfindet, hört man ihr Geschrei. Anschließend beruhigt sich die Meute wieder, die Wale sind bereits unter der Wasseroberfläche verschwunden und schön langsam verstehe ich, was gerade mit mir passiert. Gänsehaut, glasige Augen, zitternde Hände …- …vielleicht kenn dieses Gefühl jemand von euch …- …der absolute Kindheitstraum wurde wahr.

 

Das Spektakel wiederholte sich alle zehn bis fünfzehn Minuten und wenn die Buckelwale außer Sicht waren, springt man in seinen Wagen, fährt ein paar Kilometer weiter und wartet geduldig ab, bis sich die Wege wieder kreuzen.

 

Wildlife an der California State Route 1 Teil 2:

 

Wusstet ihr, dass es Seeelefanten gibt? Seeelefanten sind die größte Robbenart der Welt und um einiges verspielter als die bekannteren Seelöwen. Gemütlich liegen sie an der kalifornischen Pazifikküste und träumen vor sich hin. Sie sind weder scheu noch schreckhaft, sondern robben unkontrolliert auf den Sandkörnen entlang. Der Sea Elephant Vista Point ist einer der vielen Plätze an dem ihr garantiert die Tiere zu Sicht bekommt. (Und definitiv auch riechen werdet …- …boah …- …San Diegos Seelöwen hatten im Vergleich zu diesen Wesen Engelsdrüsen). Sprichwörtlich geht Liebe ja durch die Nase. (Oder verwechsle ich hier etwas 🤔, egal). Bei mir war es Liebe auf den ersten Duft, darf ich euch Irmi vorstellen. Diese kleine Seeelefantendame hat mein Herz im Sturm erobert. Wie sie vor sich hinträumt und ständig juckt irgendwo, irgendwas …- …einfach nur zum Verlieben. 💖

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Wildlife an der California State Route 1 Teil 3:

Bei den Seeottern fehlt nur mehr die passende Sonnenbrille. Diese flauschigen Pelzhaufen liegen sehr entspannt und richtig cool am Rücken und sonnen sich. Die Beine verwenden sie zum Navigieren und es fehlt wirklich nur mehr der Cocktail mit einem Strohhalm, um ihre Coolness perfekt zu machen.

Es gibt fraglos 100 verschiedene Spots, die ihr auf der California State Route 1 besuchen könnt. Es ist eine Touristenstraße, das bedeutet ihr benötigt viel Geduld und die passende Musik. Wohnwägen, Camper, Cabrios, Bikes …- …alles, was fahrtauglich ist und angemietet werden kann, kämpft sich die steile Küstenstraße entlang. Die Kurven sind oft eng, es gibt kaum Überholmöglichkeiten, wenig Parkplätze und so gut wie keine Umkehroptionen. Die Straße ist teilweise enger, steiler und gefährlicher als ich es erwartet habe, deswegen gebe ich euch den wichtigsten Rat mit auf den Weg. Sucht euch eure „most favourite spots“ im Vorfeld heraus. Programmiert euer Navi und wenn ihr in einer Reichweite von 300 Metern seid, fängt an eine Parknische zu suchen. Wenn ihr euer Ziel einmal verpasst werdet ihr es nicht mehr sehen, wenden ist praktisch unmöglich.

 

Da ich genug Zeit mitgebracht habe, bin ich unzählige Spots abgefahren. Extra für euch habe ich eine Liste von Schauplätzen zusammengestellt, die ihr auf keinen Fall verpassen solltet. Meine Tour startet in Santa Barbara und verläuft von Süden nach Norden. (Also von unten nach oben 😅).

 

Santa Barbara : die teuerste Stadt der USA, hoher Promi-Faktor.

El Captian Creek: traumhafter Sandstrand, direkt am Highway 1 gelegen.  

Margo Dodd Park: tausende Pelikane nisten auf diesen Felsen.

Pismo Beach: wunderbare Strände mit dem Pismo Pier für die Walbeobachtung.

Sea Elephant Vista Point: die Garantie für eine Seeelefant-Sichtung.

Morro Rock: einzigartige Felsen, das zu Hause der Robben und Seeotter.

Montana de Oro State Park: raus aus der Masse, perfekt zum Küstenwandern.

Ragged Point: vielleicht die beste Aussicht über den Ozean.

Sand Dollar Beach: mein Lieblingsstrand, eine steile Treppe führt hinunter zum Meer.

McWay Falls: kitschig, frequentiert, aber einzigartig, eine kurze Wanderung zum Wasserfall.

Point Lobos State Reserve: wunderbarer Zypressenwald mit Wandermöglichkeiten.

17 Miles Drive: kostenpflichtige Mautstraße mit abwechslungsreichen Stopps.

Monterey: Drehort von „Big Little Lies“🎥, kleine, noble Fischerstadt.

Aptos Beach: Sandstrand mit speziellem Pier, es liegt das Schiffswrack der USS Palo am Steg.

Maverick Beach: die höchsten Wellen, ein Paradies für Surfer.

Shark Teeth Bay: der Stille Ozean erwacht zum Leben, Steilküsten, Höhlen, Kliff-Wanderwege.

Half Moon Bay Beach: Kult-Strand, zum Surfen und Schwimmen.

Devil’s Slide: eine Bunkerparty 🥰 darf auch nicht fehlen. Die einzigen, sichtbaren Relikte des Zweiten Weltkrieges.

… vielleicht geht eure Reise hier weiter. Ich lege an der Half Moon Bay einen Stopp ein, besuche einen Teil meiner ausgewanderten Familie und bereite mich auf Teil 3 unser US-Bundesstaat Kalifornien Tour vor: u. a. Yosemite Nationalpark und das Death Valley …to be continued …

 

Hier gehts nach Kalifornien (3) 🇺🇸
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Kalifornien (2) Quiz

1 / 9

Die California State Route 1 ist eine Gesamtlänge von?

2 / 9

Welche kalifornische Millionenstadt durchkreuzt die California State Route 1.

3 / 9

Welche Walart könnt ihr hier erkennen?

4 / 9

Welche Aussage ist über die Giganten der Meere NICHT korrekt!

5 / 9

Der Steg an dem meine Träume wahr wurden... der/die/ das ... ?

6 / 9

Diese wohlriechenden Geschöpfe nennt man ... ?

7 / 9

Welche Nobelort liegt an der California State Route 1?

8 / 9

Monterey ist/war Drehort einer meiner absoluten Liebgslingsserien ... ?

9 / 9

Masterfrage zum Abschluss! Mein Lieblingsstrand ist der/die/das ?

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