USA – Florida

Ihr kennt bestimmt die Redewendung: „Von einem anderen Planeten“. Der Flug von Moskau 🇷🇺 nach Miami 🇺🇸 trifft es auf den Punkt. Wer diese Flugroute wählt, darf mit einem klitzekleinen Kulturschock rechnen. Nach einem 12,5 Stunden langen Flug plus einer 3 Stunden langen Wartezeit bei der US-Border Protection war es endlich so weit 🏖. Ab in den Bus, im Beach Hostel eingecheckt und die 400 Meter zum Strand in Usain Bolt Manier 🇯🇲 gesprintet …- …was für eines geiles Gefühl 🥰. Vom stickigen, verregneten Moskau an die traumhaften Palmen-Küsten des Atlantiks.

 

Warum ihr Miami ignorieren könnt, aber Miami Beach lieben werdet …, … wie schnell ein Herz schlagen kann, wenn dir ein drei Meter Alligator 🐊 über die Füße läuft …, … wer meine Lieblingsprinzessin ist und was man sonst noch alles über den Sunshine State wissen sollte …- … Welcome To Florida!

Zuerst einmal müsst ihr wissen, dass Miami und Miami Beach relativ wenig gemein haben. Zwei unterschiedliche Städte, die durch ein paar Brücken verbunden sind. Diese klischeehaften Vorstellungen vom Palmenstrand, den Wolkenkratzern, 24/7, 365 Tage die Woche, Sonnenschein 🌞 und einer Party! Party! Party! Gesellschaft haben mit Miami nichts zu tun. Aber, da ihr aller Voraussicht nach auch schon einen Meeresentzug habt, starten wir deswegen in Miami Beach zuerst durch.

 

Miami Beach gehört zu den sichersten und saubersten Plätzen der USA. Juli/August ist die absolute Off-Saison und den Grund dafür, durfte ich tagtäglich erleben. Zum Glück wurde ich von den jährlichen Hurrikans verschont, aber die Regenzeit ist ein Irrsinn. Sollte sich im Sommer wieder einmal ein Wärmegewitter über dem Himmel Kärntens zusammenbrauen, wird mir das nur mehr ein müdes Lächeln abgewinnen können. Ihr müsst euch das in etwa so vorstellen: 35 Grad 🥵, Sonnenschein 🌞, tropische Luftfeuchtigkeit und ein wolkenfreier Himmel. Ein paar Minuten später: absolute Endzeitstimmung! Der Himmel färbt sich schwarz, die Wolkenkratzer wackeln, Fahrzeuge werden durch die Straßen gespült, die Bewohner flüchten in ihre Häuser und ein Feuerwerk aus Blitzen, Donner und Starkregen beginnt. Wieder zehn Minuten später ist alles vorbei! 35 Grad 🥵, Sonnenschein 🌞, tropische Luftfeuchtigkeit und ein wolkenfreier Himmel. Dieses gefährliche Spielchen wiederholte sich ein paar Mal täglich.

 

Warum erzähle ich euch das? In der Regenzeit sollte man die Küstenregion Floridas so gut wie möglich meiden, aber dafür gehören euch die Strände allein und die unverschämten, teuren Preise sinken in den Keller. Da wären wir wieder mit der Medaille und ihren zwei Seiten.

 

In Miami Beach leben die Schönen und die Reichen. (Und die, die es einmal werden wollen, oder glauben, es bereits zu sein). Die Lincoln Road ist die berühmte Flaniermeile, den hier trägt man wirklich nur das Allernötigste. Desto mehr nackte Haut des besser, desto mehr die blanken Körper glitzern und glänzen, desto weniger fällt man auf …- …ein Schaulaufen der Klischees, welche ich bis jetzt nur aus meinen kurzen Einblicken der CSI Miami Folgen kannte.

 

Und was treibt man den ganzen Tag in Miami Beach eigentlich? Ich bezeichne es als Tel Aviv Effekt 🇮🇱. Strand liegen, Party machen, Leute beobachten und beobachtet werden. Obwohl ich mir dieses eintönige Programm ein paar Tage in Miami Beach gegönnt habe, wurde es nie langweilig. Jeder von uns hat bestimmt den einen Freund oder die eine Freundin, der/die sich im Restaurant oder in der Bar genauso hinsetzt, um die anderen Leute zu beobachten. Dieser Freund/diese Freundin würde euch in Miami Beach keine Aufmerksamkeit schenken, sie wären anders beschäftigt. Das ach so prüde Amerika! Bullshit!! Verliebte Lesben, mit zwei Millimeter Stoff Bikinis, glückliche Männer, in rosaroten Golden Girls T-Shirts, Transsexuelle in Polizei Uniform, vollgedröhnte Bob Marley Kopien, kahl rasierte, durch trainierte Schwarzenegger Imitatoren (die kaum noch normal gehen können, ⁣🙈) usw. Ein wunderbares und harmonisches Beispiel für das Zusammenleben aller Menschen mit ihren persönlichen Vorlieben und Wünschen. Hier darf jeder sein wie er will.

 

90 Prozent dieser Fotogalerie besteht aus Stränden und Palmen. Der logische Grund: es gibt hier nichts anderes zu entdecken. Die bereits erwähnten Strände sind allerdings, traumhaft schön, super sauber und rund um die Uhr geöffnet und ein kostenloser Trolleybus führt dich über die komplette Halbinsel. Untypisch für die USA: Es gibt viele Fußgängerzonen, Fahrradwege und so gut wie keinen Verkehr. Was zugegebenermaßen überhaupt nicht in dieses Bild von Sterne Hotels, noblen Geschäften und exklusiven Restaurants passt, ist das Holocaust Memorial. Inmitten der Partyzone sticht diese wundersame, traurige, aber beeindruckende Gedenkstätte heraus.

Zwischen Miami und Miami Beach befinden sich einige Inseln, mit klingenden Namen, wie Venetian Islands, Star Islands oder Palm Islands. Die Neugier siegte über meinen Verstand und ich buchte einen Platz, für eine touristische Partyboot-Tour, um die Inseln, der Schönen und Reichen, zu besuchen. Typisch amerikanische Unterhaltung: Man kauft sich ein nicht gerade günstiges Ticket, bekommt dafür aber Cocktails und andere Drinks serviert und cruist mit einer Jacht durch die Inselwelt, um die Promis zu stalken. Begleitet wird diese Tour von Nerv tötender und eintöniger Reggaeton Musik und einen übermotivierten Guide, der dir jedes Geheimnis der Stars verrät. Wusstet ihr, dass mein alter Kumpel Silvester „Sly“ Stallone und Rihanna Nachbarn sind? Sollte Matt Damon mal die Grillsauce ausgehen, kann er entweder bei den Beckham’s oder bei Shakira klopfen. Alicia Keys‘ Jacht ist größer als so manches Einfamilienhaus und im Garten von Dwayne „The Rock“ Johnson sammeln sich die Fitnessgeräte. Ich hoffe, ihr wusstet das nicht, und ich hoffe es interessiert auch niemanden. (Sonst sollte man sich Sorgen machen 😅). Aber ich muss zugeben, es war ein sehr kurzweiliger und humorvoller Ausflug in die Welt der Reichen und Schönen.

 

Ein kurzer Spaziergang durch Downtown Miami genügt, um die krassen Unterschiede zu Miami Beach zu erkennen. Die Straßen sind übersehen mit Obdachlosen und Bettlern, verstümmelten Veteranen oder verwahrlosten Drogenabhängigen. So perfekt scheinheilig und schön die Welt von Miami Beach ist, so erdrückend und schockierend ist die Metropole am Festland. Übrigens, mit meinen englischen Sprachkenntnissen bin ich in Moskau 🇷🇺 weiter gekommen als hier. Der lebendigste Stadtteil heißt Little Havana 🇨🇺, die Restaurants und Bars kommen aus Jamaika 🇯🇲 oder dem Dominikanischen Republik 🇩🇴, die Getränke und Streetfood Läden aus Mexiko 🇲🇽 und die Drogen aus Kolumbien 🇨🇴.

 

New York hat die Freiheitsstatue, San Francisco die Golden Gate Bridge, Los Angeles das Hollywood Sign, Washington D.C. das Weiße Haus usw., aber was hat Miami zu bieten? Überlegt mal scharf …- … Drehort, unzähliger berühmter Filme und Serien? Welches Wahrzeichen kennt ihr? …- …- …- … keines? Genau, denn es gibt einfach nichts Sehenswertes in der Drogenstadt No. 1, der USA. Nach langer und intensiver Recherche habe ich doch zwei Orte entdeckt, die einen Besuch rechtfertigen.

 

Vizcaya Museum & Garden ist eine fabelhafte, historische Anlage aus der norditalienischen Renaissance. Als würde man durch die engen Gassen Venedigs spazieren und sich von den prachtvollen Gärten verzaubern lassen.

 

Der coolste Ort der ganzen Stadt befindet sich in Wynwood. Dieses Viertel, im Herzen Miamis, besticht durch seine einzigartigen Werke der Street-Art und Graffiti Kunst. Die Wynwood Walls sind ein Meisterwerk der modernen Kunst. Unbedingt genug Zeit einplanen, um dieses tolle Viertel zu erkunden, allerdings rate ich euch von Nacht Besuchen ab, da dieses Gebiet nicht gerade zu den sichersten Teilen, der Stadt gehört. 

Grundsätzlich liebe ich jede Art von live Sport. Vor zwei Jahren hatte ich das Glück ein NHL Spiel 🏒 und ein NBA Spiel 🏀, in New York zu verfolgen. Die NFL 🏈 wartet bereits in Washington auf mich, deswegen stand Miami ganz im Zeichen der MBL ⚾. Ihr kennt das bestimmt aus den live Berichterstattungen oder den US-Spielfilmen. Die USA 🇺🇸 und Sport:  Eine garantiere Show der Superlative. Feuerwerke, Cheerleaders, enthusiastische Fans, die die Hymne mitsingen, schwenkende US-Flaggen 🇺🇸 und grenzenlose Action. Zumindest waren dies meine Erwartungen, bis ich Baseball kennenlernen musste🥱. Vielleicht die drei längsten Stunden meines Lebens. (Okay, ich erinnerte mich gerade an eine deutsche Gastdozentin aus der Studienzeit, die einen 2-tägigen Vortrag über den Feminismus in der Geografie hielt. Zu viele St. Michaels und St. Martins und zu wenige St. Michaelas und St. Martinas. Weiteres forderte sie auf, den höchsten Berg Österreich in Großglocknerin um zu benennen und beklagte, dass in der Natur nur die Umweltkatastrophen einen weiblichen Artikel hätten: die Mure, die Lawine, die Flutwelle usw 🤔🤔🤔) …ich schweife ab, aber ungefähr solche Gedankengänge entstehen, während man sich Baseball ansieht.

 

Laufen, Fangen, Werfen … Laufen, Fangen, Werfen …- …ohne jegliche Pause. Die Miami Marlins haben vor einigen Jahren die Meisterschaft gewonnen und gehören zu den Top-Teams der Liga. Allerdings finden in einer Saison über 100! Baseballspiele statt, was zu einer kleinen Sättigung des Marktes führt. Die Folgen sind halb leere Stadien und eine Stimmung wie am Nowodewitschi-Friedhof 🇷🇺. Zum Glück gibt es die gute alte Kiss-Cam unterstützt von der modernen Simba-Cam (ja, Simba 🦁 aus König der Löwen: Man trägt sozusagen seinen Partner oder sein Bier vor sich her 🙈), die ein wenig für Stimmung sorgten, aber kurz zusammengefasst: Unglaublich, wie langweilig dieser Sport ist!

 

Um euch ein wenig wachzurütteln, einen kurzen Auszug aus dem Bayfront Park Amphitheater. Live on Stage: Bastille, Fitz and The Tantrums & Young The Giant: Schon ein geiles Ambiente, oder? Direkt am Ozean gelegen, in einem Amphitheater mit der Skyline im Hintergrund.

Gute 2,5 Stunden benötigt man für die Route von Miami Downtown zu den berühmten Florida Keys. Ich habe mich für die unkomplizierte Bus-Variante entschieden, nicht weil das Autofahren in Florida gefährlich ist, nein (aber dazu später mehr), sondern, weil ich wahrscheinlich drei volle Tage gebraucht hätte, um an der Südspitze anzukommen. Der Begriff Keys hat weniger was mit Schlüssel zu tun, sondern leitet sich vom spanischen Wort Cayo ab, was kleine Insel bedeutet. Und von diesen Cayos gibt es 1.700 Stück, die sich über die komplette Halbinsel erstrecken. Der Overseas Highway führt über 47 Brücken zum südlichsten Festlandpunkt der USA, an dem man nur mehr einen Steinwurf von Kuba entfernt ist. Von wenigen Jahren war es noch möglich mit dem Zug nach Key West zu fahren, aber die Bahngleise wurden durch einen Hurrikan komplett zerstört.

 

Landschaftlich atemberaubend! Kristallbaues Wasser, weiße Sandstrände und eines der größten und schönsten Korallenriffe unseres Planeten. Die Keys sind genauso farbenfroh und traumhaft wunderschön, wie man sich es vorstellt und erträumt, allerdings mit einem kleinen, aber nicht unwesentlichen Hacken. Key West ist der teuerste Ort der USA und wenn ihr nur irgendetwas anders vorhabt, als durch die Gassen zu schlendern oder am Strand zu liegen, wird es euer Budget sprengen. Schnorcheln mit Delfinen, die unterirdischen Schiffswracks erkunden oder Korallentauchen …- … Optionen gibt es genug, aber die Preise sind unverschämt teuer. Nur als Vergleich: Unter 400 bis 500 US-Dollar 😱  werdet ihr kein Hotelzimmer finden, deswegen bin ich mit dem Nachtbus wieder zurückgefahren. 

 

Aber auch mit normalem Budget lohnt sich ein Tag in Key West. Der Besuch des Hemingway-Hauses, das Flanieren am Mallory Squares die Erkundung der historischen Wehranlage Fort Zachary Taylor oder das Verweilen am Southernmost Point of the USA, sorgen für einen abwechslungsreichen Tag. Eine kleine Randnotiz: Obwohl ich auf jeglichen Luxus und Komfort in den Keys verzichtet habe, hat mir dieser Tagesausflug mehr gekostet, als die komplette Woche in Moldawien 🇲🇩 – und dort lebte ich wie ein König 😅.

Die Definition von Freiheit bedeutet für mich, mit einem Mietwagen durch die endlosen Weiten der USA 🇺🇸 zu fahren. Es gibt für mich nichts Vergleichbares im Leben. Fenster herunterkurbeln, die Interstate oder den Highway entlang brettern, den perfekten Radio Sender einstellen (in Florida gibt es nur die Wahl, zwischen lateinamerikanischen Reggaeton und Country Musik 😅) und diese endlos wirkende Landschaft genießen.

 

Im Laufe der nächsten drei Monate werde ich plus/minus 15 Bundesstaaten abfahren, deswegen ein kurzer Auszug, warum ein Roadtrip durch die USA so etwas Einmaliges ist:

 

✔ DIE GALONEN: Getankt wird in Gallonen! Die Preise sind zwischen ½ und ¾ günstiger als in den meisten europäischen Ländern.

✔ STREETNAMES: Ocean Drive, Liberty Circle, South Beach Avenue, Paradise Road …,da geht das Herz auf 🥰.

✔ BEI ROT ABBIEGEN: Bei roter Ampel ist rechts abbiegen erlaubt! (warum geht das bei uns nicht?)

✔ AUTOMATIK: Ja ich weiß, aber es ist trotzdem noch richtiges Autofahren!

✔ EINHEITEN: Mile, Yards, Foot und Inch … Gallon, Pint und Fahrenheit (F).

✔ TRUCKS & CARS: Wer kennt sie nicht: Dodge, SUVs, Hummer und diese Monster Trucks.

✔ RADIO : Die beste Playlist, die man sich vorstellen kann: Country, Rock, Indie, Adult Songs – für jeden etwas dabei.

✔ DINERS: Kurzer Zwischenstopp im Diner: Pancakes mit Ahornsirup zum Frühstück (und Kaffee so viel man will 😅) oder am Abend ein feines Steak genießen.

✔ MOTEL: fette Queensize & Kingsize-Betten, mit Pool und einen Eiswürfelautomaten. Nostalgie pur, solange man keinen Serienmörder antrifft 😅.

 

Der wichtigste Passierschein ist der American The Beautiful Pass. Klingt schön und das ist er auch. Dieser Pass ist sozusagen das Ticket zu allen Nationalparks und Naturschutzgebieten. Für einen Gesamtpreis von 80 US-Dollar könnt ihr alle berühmten Nationalparks, sooft ihr wollt, im Laufe eines Jahres besuchen. Zum Vergleich: Der einmalige Eintritt in den Everglades Nationalpark kostet bereits 30 US-Dollar, das heißt: Spätestens ab den dritten Tag  habt ihr den Betrag wieder eingespielt …- …bei einem längeren Aufenthalt ist der Pass euer heiligstes Dokument. (Außerdem spart ihr euch lange Wartezeiten und könnt direkt durchfahren). Weitere Informationen: American The Beautiful Pass.

 

Eine gute Autostunde von Miami entfernt liegt der berühmt-berüchtigte Everglades Nationalpark: Bevor wir mit unserer Exkursion beginnen ein paar Fakten für die Allgemeinbildung:

 

✔ Der einzige Ort der Welt, wo Alligatoren und Krokodile zusammenleben.

✔ Die Everglades sind kein Sumpfgebiet, sondern ein Fluss, der sich sehr langsam weiterbewegt.

✔ Obwohl sie direkt an den Ozean grenzen, ist das Wasser nicht salzhaltig, was die einzigartige Vielfalt der Wildtiere erklärt.

✔ Die maximale Tiefe beträgt nicht einmal drei Meter, was die Airboats zum perfekten Erkundungsmittel macht.

✔ Der Nationalpark versorgt täglich 8 Millionen Menschen mit Wasser.

✔ Jährlich sterben ungefähr hundert Besucher durch Alligatoren- und Krokodilangriffe oder Schlangenbisse 😱.

✔ Mücken! Mücken! Mücken!

✔ Es gibt nur zwei Jahreszeiten: die Trockenzeit und die Regenzeit.

 

Und zur wichtigsten Frage: Sieht man Alligatoren und Krokodile in den Everglades? Mit einem Wort JA! Ich bin drei Tage kreuz und quer durch diese einzigartige Landschaft gewandert und gefahren und so manche Begegnung sorgt jetzt noch für einen kalten Schauer.

 

Es gibt zwei Optionen den Nationalpark zu erkunden. Wir alle kennen diese Luftkissenboote (in jeder zweiten CSI Folge 🎥  ersichtlich), die dich durch die Flusslandschaft chauffieren. Obwohl dies die einzigen Momente waren, wo ich keine Wildtiere gesehen habe, muss ich zugeben, dass es riesigen Spaß gemacht hat. Mit hoher Geschwindigkeit fetzt man über das flache, trübe Wasser, legt sich in die Kurven rein und kann den Fahrwind genießen. Also, für alle, die das ganze etwas touristischer angehen möchten, ich habt meinen Segen.

 

Wer allerdings die Wildtiere hautnah erleben möchte, der soll sich zu Fuß auf die Jagd machen. In südlichen Teil des Nationalparks gibt es einige, kürzere Wanderungen, die bedenkenlos mit der ganzen Familie in Angriff genommen werden können. Der Anhinga Trail, der Gumbo Trail oder der Long Pine Key Trail führen über asphaltierte Wege und Holzstege und sorgen für den ersten, echten Kontakt mit den Wildtieren. Auf diesen Pfaden könnt ihr die Vielfalt der Vogel und Reptilienwelt in aller Ruhe erforschen und erkunden.

Richtig interessant wird das ganze allerdings erst, wenn man sich durch die markierten Wild-Trails kämpft. Quer durch die Sümpfe, entgegen den Strömungen, bis zu den Knien im Schlamm stehend, vorbei schwingend an den Mangroven. Diese Pfade sind ebenfalls vorgegeben und markiert, aber mit deutlich erhöhten Schwierigkeitsfaktor und einer Nervenkitzel-Garantie.

 

Um diese ganz besondere Begegnung der romantischen Art zu teilen, begleitet ihr mich jetzt über den Christian Point Trail und Rowdy Bend Trail.

 

Meilenweit keine Autos, keine Menschen, triste, pure Einsamkeit und Isolation. Gut, wir befinden uns in der Regensaison, aber dennoch verwundert uns diese absolute Stille ein wenig. „You have reachead your destination“ tönt es aus dem Navi. Wir parken unseren Mietwagen am Straßenrand und folgen einem kleinen Holzschild mit der Aufschrift „Christian Point Trail“. Ist das der richtige Zugang? Es wirkt alles sehr verwachsen und verwildert, aber wir kämpfen uns durch die ersten Sträucher und folgen einem kleinen Pfad entlang, der tief in das Sumpfgebiet führen soll. Der Himmel verdunkelt sich und aus der Entfernung hören wir die ersten Donnergeräusche und erkennen die Blitze am Horizont. Dies beunruhigt uns allerdings wenig, denn das gehört zum täglichen Schauspiel in der Regenzeit. Und jetzt geht dieser aussichtslose Kampf wieder richtig los, Millionen von Millionen Moskitos schwirren herum, unsere Hände schlagen im Sekundentakt aus, obwohl wir wissen, dass es absolut sinnlos ist. Innerhalb weniger Minuten fängt jede freie Hautfläche zum jucken an und dieses nervige Geräusch treibt uns in den Wahnsinn. Aber gut, wir sind mitten in einer sumpfigen Flusslandschaft, was haben wir erwartet?

 

Zum Glück wird der dicht, verwachsene Weg etwas breiter und wir erkennen einige Fußspuren am Boden. Ein paar Holzbretter dienen uns als Brücke, damit wir nicht vollkommen in der sumpfigen Masse verschwinden. Der ganze Körper juckt und brennt und wir fragen uns, ob es sinnlos sei weiterzulaufen. Diese verfluchte Neugier, kombiniert mit der Abenteuerlust besiegt wieder einmal Vernunft und Verstand, also schreiten wir langsam weiter. Eine Machete wäre gerade sehr wünschenswert, um etwas mehr Geschwindigkeit in unsere Mission zu bekommen. Endlich wieder eine Wegmarkierung, die uns etwas mehr Beruhigung schenkt. Achtung! Aufpassen, wo ihr hin steigt, eine zuckersüße, kleine Schildkröte sitzt unter unseren Füßen. Sie streckt ihren langen, schwarzen Hals heraus und sieht und ganz unverschämt an, als ob sie uns etwas sagen möchte. Grundsätzlich verschwinden diese Tiere im Dickicht, aber dieser kleine Freund ist anders. Die Schildkröte wirkt neugierig und interessiert …- …wir bücken uns ganz gemächlich und vorsichtig zu ihr hinunter, um ihre Schönheit aus nächster Nähe genießen zu können. Ein wunderbarer Moment, welcher diese Strapazen definitiv rechtfertigt. Wir setzen einen großen Ausfallschritt und schreiten weiter …- …umkurven akrobatisch die ersten Mangroven und achten auf die unterschiedlichen Geräusche, die aus allen möglichen Richtungen stammen aber nicht zuordenbar sind. 

 

Unter unseren Füßen startet jetzt ein wundersames Schauspiel. Tausende Winkerkrabben kreuzen unseren Weg. Wahrhaftig! Einmalig! Wahnsinn, was für ein Spektakel! Sie haben nur eine Schere und posieren für uns …- …die perfekte Gelegenheit für eine kleine Pause, um die ersten Schnappschüsse mit unserer Kamera aufzunehmen. Allzu lange stehen bleiben geht nicht, die Moskitos fressen uns praktisch auf, deswegen wandern wir weiter, immer den engen Pfad entlang, Richtung Küste. Stopp! Stehen bleiben! Achtung! Mein Herz, euer Herz, sie klopfen um die Wette, unsere Körpertemperatur steigt und wie versteinert blicken wir in die dunklen Tiefen des Sumpfes. Zwei Schritte von uns entfernt sehen wir zwei schwarze Augen, die aus dem dunklen Wasser raussehen. Kein Zwinkern …- …nicht die kleinste Bewegung. Durchatmen, Ruhe bewahren …- …durch das trübe Wasser erkennen wir unseren ersten Alligator.

 

Unfassbares Gefühl! Das Adrenalin steigt empor …- …aus Angst wird Aufregung, und aus Furcht wird Faszination. Die Wellenbewegungen lassen langsam nach und durch die Wasserpflanzen hindurch können wir nun seinen ganzen Körper erkennen. Seine toten Augen starren uns emotionslos an. Schön langsam beruhigt sich unsere Atmung wieder und wir schnappen uns die Kamera und versuchen ihn durch den Zoom zu erkennen. Ein überragendes, geiles Gefühl, dieses Geschöpf in der wilden Natur zu sehen. Schön langsam beruhigt sich unser Puls, die Aufregung und die Nervosität lässt nach und wir schreiten weiter. Immer wieder drehen wir uns mit einem Lächeln um, nur um sicher zugesehen, dass wir nicht verfolgt werden. Diese aufregende Begegnung wiederholten sich mehrerer Male bis wir gänzlich durchnässt und zerstochen wieder bei unserem Auto gelandet sind.

 

Vielleicht könnt ihr ein klein wenig mitempfinden wie fesselnd diese Wanderungen durch die Everglades sind. Man verliert gänzlich das Zeitgefühl und versucht diese Momente festzuhalten. Nach drei Tagen Wanderung, quer durch den Nationalpark, werden diese Begegnungen zur Routine. Der hohe Wasserstand der Straßen sorgt sogar dafür, dass man laufend bremsen muss um die querenden Alligatoren und Krokodile nicht zu gefährden. 

 

Ihr fragt euch nun bestimmt, wie gefährlich diese Aufeinandertreffen sind 🤔. In den Everglades bietet sich die Möglich das Miccosukee Indian Village Dorf zu besuchen. Um ein paar nützliche Hintergrund Informationen zu bekommen, ist ein kurzer Abstecher empfehlenswert. Allerdings geht das alles wieder stark in Richtung Tier-Tourismus und wir distanzieren uns ausnahmslos davon. Die Ureinwohner Floridas stecken gerne einmal ihre Gliedmaßen und Köpfe in die Mäuler der Alligatoren. Das qualifiziert sie hoffentlich dafür mir zu erklären, wie sich der Mensch in dieser Natur zu benehmen hat.

 

Die Attacken auf Besuchern nehmen von Jahr zu Jahr rapide zu. Durch den häufigen Kontakt mit den Menschen verlieren die Wildtiere ihre Scheu und werden ständig aggressiver. In den Staaten gibt es ärgerlicherweise einen besorgniserregenden Trend, der es erlaubt, Alligatoren und Krokodile als private Haustiere zu halten. Viele Besitzer kommen mit der Art gerechten Haltung nicht klar und setzen die Tiere anschließend wieder in den Sümpfen aus. Jährlich werden weltweit zehn bis fünfzehn Menschen Opfer von Haiangriffen, durch Krokodile und Alligatoren sterben jedes Jahr mehr als 1.000 Menschen. Zumindest um die Schlangen 🐍 braucht man sich in den Everglades weniger Sorgen zu machen. Giftschlangen gibt es kaum und die Würgeschlangen bekommt man nicht zu Gesicht.  

 

All dies hört sich wohl bedrohlicher an als es in der Realität ist. Der Everglades Nationalpark bietet einige Besucherzentren, wo man sich vorab informieren kann. Es gibt abgesperrte und gesicherte Wanderwege, wo ihr in Ruhe die Faszination der Natur genießen könnt und die gesamte Tierwelt, aus sicherer Entfernung, beobachten könnt. Wieder einer dieser Übergänge 🙈, von tödlichen Reptilien zu bildhübschen Disney Prinzessinnen, da würden mir nur einige schlechte Witze dazu einfallen, aber lassen wir das lieber… 😅

Im Bundesstaat Florida gibt es mehr Themenparks als Badeseen in Kärnten. Es bedarf schon einer gewissen Einschulung, um herauszufinden, welcher Park wo liegt, auf was sie spezialisiert sind und wie man sich diese verdammt teuren Tickets leisten soll. Meine Erfahrungen bezüglich Themenparks hielten sich in Grenzen, den abgesehen von diesen genialen Legoland in Dänemark 🇩🇰 (nicht dieser billige Abklatsch in Deutschland 🇩🇪) konnte ich mich erfolgreich gegen Themenparks wehren. Millionen Menschen und Kinder (ja, vorwiegend diese aufgedrehten, übermotivierten Kinder …- … Angst 😱), überall Hektik und Lärm, überirdische Preise und diese zwanghafte Verbreitung einer fröhlichen Stimmung … Genau so stelle ich mir Themenparks vor.

 

Angeblich soll das Disneyland in Orlando der glücklichste Ort der Welt sein. Der provokante Slogan lautet „Where dreams come true“, kombiniert mit der Standardaussage „The happiest place on earth“ …angeblich? Aber wie sieht die Realität nun aus? Ich fasse mich kurz: OH JA! Das Disneyland in Orlando, Florida ist der glücklichste Ort unseres Planeten 💝.

 

Zwischen dem Early Access um 09.00 Uhr und der Verabschiedung unter Tränen gegen 21.00 Uhr (mit diesem pompösen Feuerwerk) liegen zwölf Stunden voller Glückseligkeit. Dieser Tag schenkt jeden ein unbeschreibliches Glücksgefühl, allerdings war ich körperlich am Ende angekommen. Ich weiß nur nicht, wie es Eltern gelingt diesen Tag mit mehreren Kindern zu überleben 😅.

 

Da muss ich hin und da muss ich auch noch hin …- …und damit möchte ich sofort fahren und dann will ich diese Show sehen. Dort drüben steht Mickey Mouse, aber ich wollte doch zu Goofy …- … hier wartet die Eiskönigin und dort läuft gerade Winnie Pooh vorbei …- … Aber der Umzug und das Feuerwerk … ein wenig verwirrend diesen Satz ohne Satzzeichen durchzulesen, oder? 😅 Aber, so könnt ihr euch das Spektakel vorstellen und das von der ersten bis zur letzten Minute ohne einen Moment der Entspannung und Ruhe. It’s Magic!

 

Obwohl es ein Samstag mitten in der Ferienzeit war, hielt sich der Ansturm in Grenzen. Die Wartezeiten waren angenehm kurz und die Masse verteilte sich über die komplette Anlange. Allerdings muss euch bewusst sein, dass dieser Park eine Gelddruckmaschine ist. 125 US-Dollar für ein Tagesticket, 25 US-Dollar fürs Parken (und bitte notiert euch eure Parkplatz-Nummer, ihr werdet ihn sonst nie mehr wieder finden 🙈) und über die Getränkepreise will ich gar nicht sprechen. Die Angestellten des Parks bieten für „Kleingeld“ ein hausinternes Fotoshooting an, anschließend bekommt man einen digitalen Pass und kann sich seine Bilder von der Homepage herunterladen. Acht Bilder für 169 US-Dollar! – Gut, dass ich die: „Ich bin ganz allein und benötige jeden Penny Karte“ ausgespielt habe. So konnte ich auf andere Art und Weise ein paar Erinnerungsbilder mitnehmen. Also meine lieben Freunde überlegt gut: Entweder einen Tag im Disneyland verbringen oder die letzte Rate für einen Kleinwagen abbezahlen. 😅

 

Aus einem unbekannten Grund hatte ich das Verlangen alle Disneyprinzessinnen durchzutesten. (Das klingt jetzt etwas zweideutig oder 😅?). Eine wunderbare Konversation möchte ich euch nicht vorenthalten. Aus Schutz ihrer Privatsphäre möchte ich die Anonymität diese Person wahren, aber ich sage nur so viel dazu, ihre besten Freunde heißen Sebastian 🦀 und Fabian 🐠.

 

Ein Meet & Greet mit den größten Stars der Filmszene: Ich stelle mich in eine Warteschlange und natürlich steigt mit jeder Minute die Nervosität ins Unermessliche. Vor mir sehe ich Familien mit ihren kleinen Kindern und Familien mit ihren kleinen Kindern und etwas weiter vor mir stehen bereits weiterer Familien mit ihren kleinen Kindern und noch ein paar Familien mit ihren kleinen Kindern. Wenn ich an das Ende der Warteschlange blicke, sehe ich zu meiner großen Überraschung Familien mit ihren kleinen Kindern und weitere Familien mit ihren kleinen Kindern. Könnt ihr euch vorstellen wie blöd ich mir teilweise vorgekommen bin 🤣? Aber, wie ein weiser Mann seinerzeit sagte: „Für Disney Prinzessinnen ist Mann nie zu alt“ …- …ein wirklich äußert kluger Mann, diese Mario. 😅

 

Die Paparazzi positionieren sich, die Scheinwerfer werden aufgestellt und nun starten zwei Minuten voller Ruhm und Aufmerksamkeit mit den schönsten Geschöpfen unseres Planeten. Nach dem Ende des intensiven Fotoshootings bemühen sich die Prinzessinnen um ein wenig Small Talk, welcher u.a. so aussehen kann:

 

Prinzessin XY: Where are you from?

Mario: I come from a kingdom far, far away, it’s called Austria! (Ich wollte lustig sein).

Prinzessin XY: Ah, I know, you have these kangaroos?

Mario: Nope, Austria is in Europe, we have cows and sheep!

Prinzessin XY: Yes, I know, they are living in trees!

Mario: Nope, they are living in in den fields and eating green grass.

Prinzessin XY: Yes, I know, and you have also this sweet koalas.

 

Dieses Klischee trifft fast überall zu. 80 Prozent der Amerikaner haben keinen Reisepass und nicht wirklich eine Idee, was sich außerhalb ihres Kontinents abspielt. Dank Arnie kennt man Österreich zumindest an der West Coast aber in den östlichen Bundesstaaten schaut es düster aus. Um die Höflichkeit zu bewahren und um die Leute nicht laufend zu enttäuschen, habe ich mir angewöhnt jeden glauben zu lassen, ich sei Australier 🇦🇺. Erstens, muss man sich nicht näher erklären und zweitens löst es bei den Menschen eine gewisse Begeisterung aus, wenn sie glauben, sie lernen einen Australier kennen. Einmal lief mir ein Amerikaner über den Weg, dessen Familie nach Australien ausgewandert ist. Er wollte genau wissen, woher ich kam und was man dort alles unternehmen kann …🙈.   

 

Fun Fact: Den wenigen Amerikanern, die Österreich gekannt haben, habe ich immer dieselbe Frage gestellt. Welche Berühmtheiten kennt ihr aus Österreich? Nein, es waren weder Mozart noch Freud oder Schwarzenegger. Die gängigsten Antworten waren Josef Fritzl und Franz Fuchs 🙈.

 

Die Universal Studios von Orlando war Themenpark Nummer Zwei: Eine kurze Zusammenfassung: Sehr enttäuschend und kein Vergleich zu den sensationellen Hollywood Universal Studios und Paramount Pictures Studios in Los Angeles. Unspektakuläre Shows, kaum Flair oder Action, langweilige Fährgesellschaften usw. Im Prinzip hätte ich mir diesen Ausflug schenken können.

Auf meine Reise durch den Sunshine State bin ich zufällig noch in der schönsten Stadt des Bundesstaates gelandet. Ihr klingender Namen: Saint Augustine, die älteste Stadt der USA, direkt am Atlantischen Ozean gelegen. Diese Kleinstadt (10.000 Einwohner) wurde im 16. Jahrhundert von den Spaniern 🇪🇸 gegründet und hat sich seitdem kaum verändert. Eine absolut untypische, amerikanische Stadt, die vom spanischen Flair dominiert wird. Das Castillo de San Marcos ist stellvertretend für die europäische Architektur. Eine wunderbare Festung direkt am Meer gelegen, wo zu jeder vollen Stunde zwei Kanonenkugeln abgefeuert werden. Weiteres befindet sich die älteste Bildungseinrichtung der USA in Saint Augustine, das Flagler College.

 

Die Altstadt ist versehen mit südeuropäischen Restaurants und ihren traditionellen, spanischen Märkten. Ein traumhaft weißer Sandstrand sorgt für Entspannung und ein Spaziergang durch die Love Trees of Saint Augustine für besondere, romantische Erinnerungsmomente. Diese verliebten Bäume sind Botaniker aus der ganzen Welt noch immer ein Rätsel. Durch das besondere Klima und den starken Winden verwachsen die Bäume ineinander. Ein Kuss unter diesen Liebesbäumen soll für ein ewiges, romantisches Leben sorgen. (Vielleicht dringend notwendig nach einem Familienbesuch im Disneyland 🤣).

 

Während einem zweiwöchigen Roadtrip durch Florida kreuzt man selbstverständlich viele, attraktive, sehenswerte und skurrile Orte ab. Auch diesmal muss ich leider einen großen Teil weglassen, um eure Kapazitäten nicht zu überschreiten, aber ein paar werde ich euch noch kurz vorstellen. 

 

Kennt ihr das? Juhu, die Saison geht endlich wieder los. Einige Wochen im Jahr gibt es die Möglichkeit sich den Magen im Erdbeerland 🍓 vollzuschlagen. Oh, wie sehr lieben wir doch diese Zeit, oder? So, jetzt stellt euch folgendes vor: Aus ein paar Wochen wird das ganze Jahr …- … aus den Erdbeeren werden Ananas 🍍, Bananen 🍌, Sternfrüchte, Avocados, Mangos 🥭 und was weiß ich, was da alles noch herumliegt und herumhängt …- … und aus dem Strohkörbchen machen wir einen Golfwagen.

 

In Bundesstaat Florida wimmelt es von sogenannten Spice And Fruit Parks, oder wie ich sie beschreiben würde: das Buffet der Götter! Ihr zahlt ein paar Dollar Eintritt, bekommt einen kleinen Golfwagen, einen Greifarm und eine Landkarte (das wichtigste Utensil) und werdet Zeuge eines lebendigen Früchtecocktails. Die Flächen dieser Parks sind endlos groß und zu Fuß nicht überwindbar (vor allem bei der Hitze). Auf unserer Karte sind über 30 verschiedene Obst und Früchtesorten eingezeichnet und von mehr als der Hälfte habe ich vorher noch nie etwas gehört. Also zusammengefasst: Ihr springt in einen kleinen Golfwagen, fährt mit einer Landkarte quer durch den Park und bastelt den leckersten Obstkorb eures Lebens zusammen. Eine geniale Vorstellung, oder?

 

Natürlich weiß man, dass frische Lebensmittel schmackhafter als die Supermarkt-Variante sind, aber diese Unterschiede überraschten sogar mich. Wenn du diese frischen Bananen 🍌 und Mangos 🥭 direkt von den Stauden und Bäumen herunter pflückst, abschälst und sie anschließend genüsslich vernichtest, löst es eine Geschmacksexplosion aus, die ich bis dato nicht kannte. Eigentlich war nur ein kurzer Stopp geplant, aber schlussendlich bin ich einen halben Tag im Schatten der Mango und Zitronenbäume gelegen und habe diese Früchte genossen. (Kleine Tipp: die E-Card eignet sich perfekt zum Schälen und Schneiden 🤣).

Mit unserem American The Beautiful Pass können wir auch unzählige State Parks besuchen. Allein der US-Bundesstaat Florida hat 160 State Parks, die sich von den großen National Parks allerdings deutlich unterscheiden. Die State Parks sind wesentlich kleiner und betreffen Natur- und Denkmal Geschütze Gebiete. Ein State Park kann dir die geschichtliche Seite des Landes erklären (ehemalige Schlachtfelder, Ruinenstätte …), dich in die einmalige Welt von Flora und Fauna entführen (Vogelschutzgebiete, Sumpflandschaften …) oder dir einfach nur traumhafte Juwelen der Natur zeigen. Diese Parks stehen unter strengem Schutz und werden vom Tourismus kaum wahrgenommen. Einfach erklärt: wundervolle, unberührte Naturlandschaften, fernab von Tourismus, Konsum und Schnelllebigkeit. Drei dieser State Parks möchte ich kurz hervorheben.

 

An den Ufern der Everglades befindet sich der Corkscrew Swamp Park. Ein markierter Rundwanderweg führt durch unterschiedliche Habitate dieser Sumpflandschaft. Innerhalb einer Stunde konnte ich dutzende Schildkröten, Schlagen und sogar Wachbären und Stachelschweine sehen. An der Atlantikküste liegt der Washington Oaks Gardens State Park. Tausende Jahre alte Eichen stehen auf einem unberührten, weißen Sandstrand, eingekreist von einer einzigartigen Felsformation. Der Canaveral National Seashore Park ist ein unfassbares Schmuckstück der Natur. Ein feinkörniger, weißer Sandstrand, der sich über eine 25 Kilometer lange Küste erstreckt. Eine sagenhafte Dünenlandschaft in vollkommener Ruhe und Einsamkeit und ein Paradies für Meeresschildkröten.

 

Weitere erwähnenswerte Stopps waren das White Sands Buddhist Center (mitten im Nichts befinden sich riesengroße Buddha Statuen 🤔) und die Bok Tower Gardens. Womöglich die schönste Gartenanlage dich ich jemals gesehen habe, mit einem singenden und schwingenden Turm. Am Daytona Beach, Ursprungsort der berühmten NASCAR Rennserie, geht so richtig die Party ab. Mit dem Auto kann man am Strand herum cruisen, allerdings empfiehlt sich ein 4×4 Geländewagen, sonst müsst ihr die Schaufeln auspacken. Die Bongoland Ruins, ein stillgelegter, grusliger, verlassener Dinosaurier Park, sind ist ein Traum für Lost Places Liebhaber.

 

… und es gäbe noch so viele Geschichten und Eindrücke über Florida, die ich gerne mich euch teilen möchte, aber jetzt düsen wir weiter …- …rauf in den Norden nach Atlanta, Georgia.

Mein Fazit: Florida ☀ – The Sunshine State! Sicher nicht im Sommer, aber dafür traumhaft ruhig, entspannt und abwechslungsreich. Party in Miami Beach, Luxus in den Keys, die Themenparks in Orlando und dazwischen, wunderbare Natur mit einer Flora und Fauna, die wir in Europa nicht kennen. Für einen Roadtrip ist Florida eine perfekte Destination, obwohl es der einzige Bundesstaat ist, der über Mautzonen verfügt, deren System ich noch immer nicht verstanden habe.

 

Sicherheit: Einzig und allein in Miami gibt es ein paar Gegenden, welche man vielleicht nicht unbedingt allein erkunden sollte. Zweimal musste ich Miami, mitten in der Nacht, mit den Öffis durchqueren. Ich fühlte mich jetzt nie unsicher, aber es war schon interessant, welche Art von Menschen man antrifft. Obwohl die Straßen im perfekten Zustand sind, sollte man ununterbrochen auf der Hut sein. Innerhalb von wenigen Minuten können die Straßen vollkommen unter Wasser stehen und man muss sich in Sicherheit bringen. Auf keinen Fall weiterfahren oder aussteigen, wenn ihr in diese Unwetter kommt. Aber, so schnell sie kommen, so schnell sind sie meistens auch wieder verschwunden. Ja und die wilde Tierwelt? Hausverstand, klug verhalten, dann sollten alle Gliedmaßen, dort bleiben, wo sie hingehören.

 

Kosten: In der Off Saison war Florida günstiger als gedacht. Benzin, Mietwagen, Airbnb …, alles halb so schlimm. Lebensmittel und Kleidung am besten in den Megastores kaufen, denn sonst wird es ein teures Vergnügen.

 

Dinge, aus der Kategorie „Im Nachhinein schlauer“: Das Risiko Florida zur Regenzeit zu besuchen wurde belohnt, hätte aber auch komplett daneben gehen können. Ausgangssperren und Katastrophenalarme bezüglich Regenmassen und Hurrikans sind mir zum Glück erspart geblieben. Natürlich reichen zwei Wochen nicht im Ansatz um Florida zu erkunden, also schreibt euch, eure Wunschdestinationen heraus, um die Route zu planen.

 

Der Plan war eigentlich zehn Tage durch Georgia zu fahren (allerdings bin ich jetzt in South und North Carolina gelandet …so viel zum Thema Planung), mal sehen wie es weitergeht…

Hier gehts nach Georgia 🇺🇸
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Florida-Quiz

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Der sehenswerteste Ort in Miami, die Wynwood Walls, benannt nach dem?

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Baseball ⚾????, nicht meine Sportart, wie lange dauert so ein Spiel?

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Ein bedrückendes Monument in Miami Beach und eine Gedenkstätte für die Opfer des...?

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Wenn ich an Miami denke, habe ich immer diesen einen Song im Ohr ?????

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Tennisfrage ????, sollte lösbar sein: Welcher ÖTV Athlet hat das Miami Masters (Single) bereits gewonnen?

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Welche Aussage über Miami Beach stimmt NICHT!

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Der südlichste Punkt der USA liegt im Nobelort?

8 / 26

Karibikstimmung????! Welche beiden Gewässer umgeben die Florida Keys?

9 / 26

Welche Aussage über den sagenhaften Everglades-Nationalpark ist NICHT korrekt?

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Wie nennt man diese signifikanten Boote in den USA?

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Alte Bekannte aus dem Universal Film Studios, ihr Erschaffer heißt?

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Die Universal Film Studios von Florida findet ihr in?

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Me vs. Disney Princesses Part (1) ????!

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Me vs. Disney Princesses Part (2) ????!

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Me vs. Disney Princesses Part (3)!

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Me vs. Disney Princesses Part (4)!

17 / 26

Me vs. Disney Princesses Part (5)!

18 / 26

Me vs. Disney Princesses Part (6)! Nein zu leicht ????, aber wer passt NICHT dazu?

19 / 26

Unglaublich aber wahr, der älteste Disney Film feierte im Jahr 1937 Premiere, welcher?

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Die Friutland Parks in Florida sind himmlisch (und köstlich zu gleich ????), wie nennt man diese riesen Teile?

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In Nordosten Floridas trifft man auf einen zauberhaften Ort mit spanischen Flair, sein Name?

22 / 26

Eine moderne Kirche in Florida, aber welches, ist die Hauptreligion in diesen US-Bundestaat?

23 / 26

In den Bok Tower Gardens findet man einen Turm mit einer skurillen Besonderheit....?

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Weißer Buddah in Florida ????, aber egal jetzt - was passiert, wenn ich einen Buddah am Bauch streichle?

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Daytona Beach! Die Stadt Daytona ist weltberühmt für?

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Zum Abschied noch eine einfache Frage! Der Nickname Floridas lautet?

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