USA – Hawaii

Traumstrände, Hula tanzende Menschen, Surfer Paradies …- …so stellen wir uns Hawaii vor, genauer gesagt so wird uns Hawaii verkauft. Die Gefahr, dass dieser Reisebericht euch diese Illusionen stiehlt ist gegeben. Aus Pearl Harbor wurde ich unsanft entfernt, Waikiki Beach ist eine wahre Enttäuschung …- …und alles andere? Na ja! Es hat einiges an Aufwand und Zeit benötigt, um Hawaii doch noch stellenweise als Trauminsel durchgehen zu lassen, aber seht selbst.

Als folgender Satz durch die Innenkabine donnerte: „Crew, prepare for landing! “, sprang mein Herz vor lauter Vorfreude aus dem Takt. Nur noch wenige Augenblicke und ich durfte dieses heilige Inselparadies betreten. Ich hatte noch nicht einmal meine Tasche abgeholt, erwarteten mich bereits die ersten, leicht bekleideten Hula-Mädchen. Sie lächelten mich herzlichst an und hängten mir eine bunte Blumenkette um den Hals. Ich verließ die Flughalle, strahlte mit der Sonne um die Wette und spazierte direkt zum Strand. Klares, blaues Wasser, der Klang der Wellen, den Blick Richtung Palmen gerichtet …- …einsame, zauberhafte, sauberer Strände …- … Willkommen im Paradies! – Und dann ERWACHTE ich!

 

Der Flug war eine Zumutung, Turbulenzen ohne Ende. Und wie sehr hasse ich Turbulenzen 😡. Kennt ihr das? Wenn ihr innerhalb einer Sekunde gefühlte hunderte Meter Richtung Erde fällt? Da klammere ich mich völlig verängstigt an meinen Sitz fest 😱. Aber geschenkt, wegen der Thermik sind dies normale Umstände, bei einem Flug über den Pazifik. Das einzige, was mich am Internationalen Flughafen in Honolulu erwartete, waren die, angsteinflößenden Zollbeamten und die aufdringlichen Taxi-Fahrer, die mich für Wucher Preise zum berühmten Waikiki Beach bringen wollten. „It’s raining cats and dogs“, würde der Amerikaner sagen. Dazu stürmte noch ein starker Wind, der die Regentropfen von allen Seiten auf mich einprasseln ließ. Nein, da war kein Pech dabei, die ist ein normales Wetterszenario auf Hawaii, denn der US-Bundesstaat gehört zu den regenreichsten Gebieten unserer Erde …- …das heut euer Reiseführer bestimmt nicht erwähnt, oder?

 

Obwohl der Flughafen nur 15 Kilometer vom Waikiki Beach entfernt war, dauerte die Fahrt, mit dem vollkommen überfüllten Linienbus 1,5 Stunden, da wir bei 46!!! Haltestellen stoppten. Die hawaiianischen Blumenketten 🌻 (auch Lei genannt) könnt ihr euch übrigens aus gekühlten Automaten ausdrucken! Sehr romantisch, oder? Der weltberühmte Waikiki Strand ist nur wenige Meter breit und man bekommt umgehend dieses Sardinen-Dosen Gefühl. Verlässt man den Strand fällt man über zahlreiche Obdachlose und Drogenabhängige drüber, die einen, auf ihre ganz eigene Art und Weise ansprechen und anbetteln. Der US-Bundesstaat Hawaii hat in der Relation der Einwohner die höchste Anzahl an homeless people. Der Grund: Die US-Regierung schickt jedes Jahr tausende Obdachlose per One-Way-Ticket nach Hawaii, da sie dort keinen harten Winter bzw. keine Trockenzeit überstehen müssen und ihre Überlebenschancen deutlich höher sind …- …hat euch dies euer Reisebüro erzählt?

 

Danke vorweg einmal fürs Zuhören und fürs Auskotzen. All diese, unwiderruflich negativen Einflüsse könnt ihr aber ganz einfach übergehen. An dieser Stelle zitiere ich meine schwedische Lieblingsband ABBA: Money, Money, Money! 💰

 

Der US–Bundesstaat Hawaii besteht aus sechs größeren Inseln. Die angeblichen Naturparadiese Maui oder Big Island sind mit einem durchschnittlichen Budget nicht erkundbar. Vor einigen Jahren gab es zwischen den Inseln noch eine Fährverbindungen 🛳, diese wurden aber (offiziell wegen geringer Nachfrage / inoffiziell verdient man mit den Kurzflügen endlos mehr Kohle) eingestellt. Meine Reise beschränkte sich auf die Hauptinsel O’ahu, weil ich nur Pearl Harbor sehen wollte. Mir ist bewusst, dass nicht immer alles, was Gold ist, glänzt, aber die Blendung der medialen und bildnerischen Darstellung lässt jeden erblinden. Viele Reisende, die ich im Zuge meine Weltreise kennengelernt habe, teilen meine negativen Erfahrungen und mein düsteres Bild von Hawaii: zumindest was eine Low-Budget-Reise betrifft. Nur als Beispiel: Eine Nacht in einem günstigen (nicht vollständig abgefuckten) Hostel, in einem gemischten 16er-Bett Zimmer kostet durchschnittlich 50 US-Dollar! Aber gut, lassen wir Hawaii nun Hawaii sein und besichtigen wir den, einzig wahren Grund unseres Aufenthalts.

 

Was Anfang Dezember 1941 auf Hawaii passiert ist, muss ich euch hoffentlich nicht erklären, aber wie es die Gedenkstätte von Pearl Harbor schafft diese tragischen Ereignisse in Heldengeschichten umzuwandeln könnte euch interessieren. Bevor man den Pearl Harbor Historic Park betritt (die Ticketpreise starten bei 79 US-Dollar …- …und wollt ihr nur ein Objekt von Innen sehen sind 149 US-Dollar fällig) wird man gezwungen, sich eine 20-minütige Dokumentation anzusehen. Dieser Film sollte mit Fakten erklären, wieso die Japaner Pearl Habor angegriffen haben …- … Betonung auf „sollte“! Ich würde es eher als Science-Fiction-Michael Bay-Adventure Movie einstufen. Tatsachen werden ignoriert, Fakten werden aufgebessert und jeder, der diesen Kinosaal verlässt, bekommt nur eine Botschaft mit. Diese fiesen Japaner haben es verdient, dass wir ihnen zwei Atombomben um die Ohren geschmissen haben …- …die Vereinigten Staaten der USA sind das geilste Land der Welt…- …ich könnte einfach nur kotzen! Ignorieren wir einmal diesen patriotischen Heldenwahnsinn und beschränken uns auf dass, was wir vor Ort sehen können.

 

In der Bucht von Pearl Harbor liegen noch immer tonnenweise Schiffswracks begraben. Die rostigen Teile kann man über dem Meeresspiegel erkennen und schildert mir das erste Mal, wie heftig dieser Angriff gewesen ist. Am 7. Dezember 1941 versenkten die japanischen Streitkräfte dutzende US-amerikanische Schiffe und rissen über 900 Soldaten mit in den Tod. Viele dieser Leichen konnten nie geborgen werden um sind noch immer in den versunkenen Wracks begraben. Diese Tatsache macht den Pearl Harbor Historic Park offiziell zu einem Friedhof und nicht zu einer Gedenkstätte, wie von mir fälschlicherweise angenommen.

 

Inmitten der Bucht liegt das Wrack der USS Arizona. Ein kleines Boot bringt mich zum USS Arizona Memorial, eine schwimmende Plattform, die direkt über den Schiffstrümmern liegt. Jetzt wird es zum ersten Mal emotional: durch den durchsichtigen Boden bekommt man einen detaillierten Anblick in das Schiff. Obwohl der Untergang bereits 70 Jahre her ist, tropft noch immer Öl aus der USS Arizona. „Black tears of Arizona“, werden diese Tropfen poetisch genannt und niemand weiß, ob sie jemals aufhört zu weinen.  

 

Das komplette Gelände ist schier unendlich groß und ihr müsst mindestens einen vollen Tag einplanen und es zu erkunden. Es stehen weitere Kriegsschiffe, U-Boote, Gedenkstätten und diverse Museen zur Auswahl. Im Aviation Museum könnt ihr euch die zerschossenen und zerbombten Flugzeuge ansehen. Als ich dieses Gelände erkundet habe, kommen die Erinnerungen an den US-Spielfilm „Pearl Harbor“ hoch, denn dieser Flugplatz, samt den Tower, sehen dem Film zum Verwechseln ähnlich. Obgleich sich hier, einer der dunkelsten Momente der amerikanischen Geschichte abgespielt hatte, springt der emotionale Funke einfach nicht über. An den osteuropäischen Kriegsschauplätzen hatte ich Gänsehaut und teils Tränen in den Augen, aber auf Pearl Harbor empfand ich wenig. Der Grund: diese völlig übertriebenen Heldengeschichten und dieser krankhafte Patriotismus.

 

Beispiel gefällig: der Besuch der USS Missouri. Und jetzt die Ohren auf und hört aufmerksam zu! Niemand weiß, wie die Welt heute aussehen würde, hätte es diesen 2. September des Jahres 1945 nicht gegeben. Nachdem Hiroshima und Nagasaki 🇯🇵 in die Steinzeit zurückgebombt wurden, unterschrieb das japanische Kaiserreich die Kapitulation. Dies war gleichbedeutend mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Die USS Missouri sieht aus der Ferne imposant und mächtig aus, aber desto näher man kommt, desto genauer erkannt man den Zahn der Zeit, der an ihr nagt. Laufend wird sie restauriert, erneuert und versucht sie mehr oder weniger am Leben zu erhalten. Auf dem Weg zum Schiff passiert man zuerst einmal eine Allee aus amerikanischen Nationalflaggen (siehe Bild in der Galerie). Dutzende Banner symbolisieren die Stärke dieses Landes und sobald man um die erste Ecke biegt, geht der offensichtliche Patriotismus weiter. Am Bord angekommen findet man am Deck einen Schaukasten, in dem die Originaldokumente der Kapitulation ausgestellt sind. Bewacht werden die Unterlagen von einem US-Soldaten, der mir noch einmal mit aller Deutlichkeit erklärte, wie entscheidend diese Dokumente sind. Mittlerweile haben sich ein paar Besucher um den Schaukasten versammelt und der US-Soldat fragte nach ihrer Herkunft. Alles US-Bürger und ich erklärte ihm, dass ich aus Europa sei. (Mit der Zeit habe ich aufgegeben zu erzählen, dass ich Österreicher bin, den entweder kennen sie es nicht oder ich wurde Australien zugeordnet …- …aber egal jetzt!)

„Europa? Wie froh und dankbar ihr sein müsst, dass wir euch geholfen haben … 🤔!“ Dies waren seine Worte! Die anderen Besucher haben mich angesehen und ruhig geknickt. Er ergänzte „Schließlich haben wir euch befreit und den Krieg für die Welt gewonnen“. Die anderen nickten fleißig weiter, sahen mich mit einem abfälligen Blick an und ich wusste bereits, dass es keine vielversprechende Idee ist, aber ich habe mich nicht mehr beherrschen können 🤦. Ich erwiderte: „Ob er wirklich stolz sei, einen Krieg so gewonnen zu haben, in dem sein Land zwei Atombomben auf zivile Städte geworfen hat und damit hunderttausende, unschuldige Menschen getötet hat. Es folge ein starrer Blick, er flüsterte in sein Headset und wenige Augenblicke später hatte ich eine persönliche Eskorte, die mich zum Ausgang begleitet hat.

 

In Pearl Harbor Historic Park gibt es unzählige Gedenktafeln und Informationen. Strenge Benimmregeln: zeige Respekt, schweige, keine Selfies …- …durchaus nachvollziehbar, es ist ja ein Friedhof, sind Voraussetzung. Aber es gibt keine einzige Zeile, in der die Atombombenabwürfe erklärt werden. Optisch natürlich ein beeindruckendes Gelände, aber ein reines Schwarz-Weiß Denken. Der heldenhafte Patriotismus des amerikanischen Volkes und das feige japanische Kaiserreich.

Bis zu einem gewissen Grad bin ich froh, dass es diese hochglanzpolierten, hawaiianischen Strand und Vulkanfotos gibt, denn ich kann euch keine liefern. Zumindest nicht auf der Hauptinsel O’ahu, die Realität sind ein klein wenig anders aus. 

 

Das Wahrzeichen der Insel ist der Diamond Head Crater und wenn man den Reisebüros und den Google Bildern Glauben schenkt, das achte Naturwunder der Welt. Eine 1,5-stündige Wanderung, ausgehend von Waikiki Beach, führt euch in den Krater. Damit auch die 5 Sterne Touristen ja nicht ins Schwitzen kommen, hatte man die Idee einen künstlichen Tunnel zu graben, um die Reisebusse inmitten des Diamond Head Craters abstellen zu können. Ab hier startet ein moderater, aber steiler Anstieg auf die Spitze des Vulkans.

 

Da ich bereits vorgewarnt wurde, habe ich mir extra einen etwas verregneten Wochentag ausgesucht und bin in aller Früh losgestartet, um den Massen zu entfliehen. Ich würde mal behaupten: Samstag Spätnachmittag am Villacher Kir(ch)tag hat man mehr Beinfreiheit als am Diamond Head Trail. Moderate Wanderwege bedeuten: halbwegs vernünftiges Schuhwerk, genug Trinkwasser, eine durchschnittliche körperliche Verfassung und 500 Höhenmeter, die in 1,5 bis 2 Stunden (hin und zurück) zu bewältigt sind. Gewisse Teilstücke sind wahrlich steil und nur mit Leitern und Stiegen zu passieren, die in den Fels geschlagen wurden. Normalerweise benötigt man für den Aufstieg gute 45 Minuten, obwohl ich in der Form meines Lebens war schaffte ich es in unter zwei Stunden nicht. Der Grund! Unzählige, asiatische Reisegruppen! Mit Selfiesticks 🤳, Badeschlapfen und Kinderwägen (ja Kinderwägen! 🙈) versuchten sie den Gipfel zu erklimmen. Der Pfad war zeitweise richtig eng und dadurch staute es sich an jeder Ecke und Kante. Überholen (überholt einmal diesen Kinderwagen 😡) war unmöglich und der fließende Gegenverkehr war eine weitere unzumutbare Herausforderung. Oben angekommen: Nette Aussicht über Honolulu, ein paar verlassene Bunkeranlagen und fertig. Vollkommen, aber so was von vollkommen überbewertet!

 

Der zweite markante Vulkan ist der Koko Head Crater. Im Gegensatz zum Diamond Head Crater war ich fast allein unterwegs und dies hatte seinen Grund: „Stairway To Heaven“. Nein, nichts Religiöses und es hat auch nichts mit Led Zeppelin zu tun, sondern der Stairway To Heaven ist ein irrsinniger Trail. Um den Aussichtspunkt zu erreichen, muss man 1.048 Eisenbahnschwellen besteigen. 1.048! Die meisten von ihnen liegen kreuz und quer verteilt, sind rostig, mit scharfen Kanten verseht und können jederzeit abrutschen. Dies war das allererste Mal in meinem Leben, dass ich eine Wanderung abbrechen musste. Nicht, weil der Aufstieg zu gefährlich war oder es eigentlich illegal ist diesen Trail zu betreten, sondern weil ich schlichtweg körperlich vollkommen am Ende war. Endlich einer dieser Momente, wo mein Hirn über mein Herz gesiegt hatte. Nach 2/3 des Weges musste ich wieder umkehren, denn mein Herz raste wie verrückt, meine Hände und Füße zitterten und diese Wahnsinns-Hitze forderte ihren Tribut.

 

Die Hanauma Bay auf O’ahu ziert das Titelbild jedes zweiten hawaiianischen Bildbands. Laut den Bloggern und Reiseführern ein karibisches Paradies, wo man mit Schildkröten schwimmen kann und durch Korallenriffe tauschen kann. Realität: Zuerst wird wieder einmal fest abkassiert (allerdings typisch für Hawaii) und dann bekommt man einen Film vorgesetzt, der den nachhaltigen Umgang mit dieser Flora und Fauna erklärt. Im Großen und Ganzen ja eine vielversprechende Idee, aber denkt ihr wirklich, dass es die asiatischen Touristenmassen in irgendeiner Form interessiert? Entweder sie scheißen einfach auf die Nachhaltigkeit oder sie sind schlichtweg einfach nur blöd.

 

Im Sekundentakt trampeln sie die Korallenriffe kaputt, erschlagen sich gegenseitig mit ihren Selfiesticks und erzeugen ein Geschrei, dass jegliches, noch anwesenden Tier, für immer vertreiben wird. Dieser ständige Aufschrei wird nur von den schrillen Trillerpfeifen unterbrochen, die die „Aufpasser“ einsetzten, um die bescheuerte Horde zurechtzuweisen. Yeah! Da kommt richtiges Karibik Feeling auf.

Waikiki Beach …-schließt bitte einmal die Augen, lehnt euch zurück und stellt euch diesen weltberühmten Strandabschnitt einmal vor …- …traumhaft oder? Wenn ihr diese Bilder beibehalten wollt, springt bitte bis zum nächsten Kapitel vor.

 

Wie bereits in der Einleitung erwähnt wissen wir, dass dieser kultige Strandabschnitt nur weniger Meter breit ist und auch an regnerischen Tagen, sogar in der Nebensaison, völlig überlaufen ist. Zwischen dem Sandstrand und der dicht befahrenen Kalakaua Avenue befinden sich ein paar kleine Grünflächen, welche von reihenweise von Obdachlosen und Drogenabhängigen bevölkert werden. Am Strand liegen die braun gebrannten Luxuskörper und dahinter hausen die homeless people in selbst gebauten Zelten oder liegen regungslos auf einem Karton im Schatten herum. Sie schleifen ihren verdreckten Einkaufswagen hinterher, in denen sich ihr komplettes Hab und Gut befindet.

 

Direkt hinter den Obdachlosen liegt diese stark frequentierte Straße, deren ständiges Hupgeräusch den Klang der Wellen übertönt. Der nächste Abschnitt besteht aus Souvenirshops, riesigen Hotel Resorts und bekannten Fast-Food-Ketten, deren Fettgeruch jeglichen Salzgeruch des Meeres übertrifft. Sorry my friends, aber das ist Waikiki Beach. Und jeder, der nur annähernd den Mut, dies zuzugeben, wird euch das genauso bestätigen.

 

Unweit des berühmten Strandes liegt die hawaiianische Millionenstadt Honolulu, die wir uns kurz einmal aus der Nähe ansehen. Vorweggenommen: Überraschenderweise hat Honolulu einen gewissen Charme, ein paar interessante Orte, aber auch zwei riesengroße Probleme.

 

Zuerst aber noch eine kurze Side Story um ein bisschen Humor in diesen tristen Reisebericht zu bekommen. In meinen geteilten 16-Bett Hostel lernte ich eine Reisende aus Dänemark 🇩🇰 kennen. Als sie tags zuvor Honolulu erkundete, sah sie ein Konzertplakat. Sie hatte die Adresse herausgesucht (ein ziemlich abgefuckter Hinterhof …- …aber egal) und würde mich gerne mitnehmen, da dort eine skandinavische Alternative Rock Band aufspielte. Warum nicht, bei Live-Events bin ich immer am Start. Laut ihr trägt die Band den klangvollen Namen: The Hansons! – seht selbst 🤣 🤣

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Back to Honolulu mit einer kurzen Sightseeingtour auf die klassische Art:

 

Der Ala Moana Regional Park ist der Stadtstrand der Einheimischen. Einer der wenigen Orte, wo ich mich gemütlich auf den Strand legen konnte, die Ruhe und Gelassenheit genießen konnte ohne ständig von irgendetwas oder irgendjemanden gestört oder abgelenkt zu werden.

 

Der Aloha Tower war seinerzeit das höchste Gebäude in Honolulu. Der Tower hat Charme, bietet eine schöne Aussicht und ist so ziemlich das einzige auf Hawaii, was man kostenlos besuchen kann.

 

Jeder, der eine Folge von Hawaii Five O 🎥  oder Magnum gesehen hat, kennt den Iolani Palace und die Statue von Kamehameha I. Zentral gelegen, leicht zugänglich und auf jeden Fall einen Besuch wert.

 

Mein persönliches Highlight: Unvergesslich und sehenswert ist der National Memorial Cementery of the Pacific. Diese Ruhestätte befindet sich auf dem Punchbowl (ein kleiner Stadthügel) und bietet die absolut beste Aussicht auf Honolulu, Waikiki Beach und den Diamond Head. Ein endlos großes Gelände, übersehen mit tausenden Grabsteinen, Flaggen und einer unheimlichen Atmosphäre. Am Triumphbogen wird die komplette amerikanische Kriegsgeschichte auf überdimensionalen Wandmalereien dargestellt. Ein seltener Ruhepunkt in dieser hektischen Gegend, absolut empfehlenswert und eindringlich …- … Gänsehautgarantie.

 

O’ahus Hauptproblem ist die enorm steigende Anzahl der obdachlosen Menschen. Natürlich sind die hohe Arbeitslosigkeit und die perversen Kosten für Unterkunft und Lebensmittel mitverantwortlich. Das Hauptdilemma ist aber die Umverteilung dieser Leute, die die US-Regierung in Auftrag gegeben hat. Klingt herzlos, brutal und verantwortungslos, oder? Menschen, die niemand haben will an andere Orte zu schicken …- … 🤔 wartet einmal, sollte uns bekannt vorkommen? Las Vegas, Los Angeles, Philadelphia, San Francisco, New York, Miami …- …ich würde behaupten, ich habe schon einige US-Metropolen besucht (und dies auch abseits der Touristenpfade), aber die Bilder von Hawaii sprengen alles.

 

Wie krank unsere Welt ist, lässt sich am Fallbeispiel Paradise Cove Luau ausgezeichnet demonstrieren. Für nur 200 US-Dollar könnt ihr euch in diesem Resort einen ausgiebigen Abend gönnen. Buffet am Strand, traditionelle Musik inklusive unserer Hula Tänzer und Tänzerinnen, Cocktails mit Schirmchen und so weiter …- …exakt dieses Bild, welches ihr aus den Hollywoodfilmen „50 Erste Dates“, „Nie wieder Sex mit der Ex“ oder „Meine erfundene Frau“ kennt. Der hausinterne Strand ist natürlich für die Öffentlichkeit frei zugänglich und spiegelt unsere Vorstellung perfekt. Feine Sandkörner, eine Strandbar, ein paar Palmen usw. Entfernt ihr euch allerdings nur ein paar hundert Meter vom Resort trefft ihr auf das größte „Homeless Shelter“ der Insel. Wahrscheinlich 500 bis 1.000 Obdachlose haben sich an den Sandstränden von Hawaii ihre eigene kleine Zeltstadt gebaut. Über den Müll und den vorhandenen Geruch (vorwiegend bei der täglichen Hitze) müssen wir jetzt nicht sprechen, ihr könnt es euch sicher vorstellen. Natürlich könnte ich euch jetzt mit Videos und Fotos schockieren, aber das ist nicht meine Art …- …solche Bilder könnt ihr in World Wide Web zu genüge sehen. Was ich damit zum Ausdruck bringen will. Ich kenne keine Schere, die an ihre Spitze so weit auseinander geht wie die auf dieser Insel. Entweder ihr lebt im Luxus oder wühlt im Dreck herum und kämpft um euer tägliches Überleben.

 

Das zweite Problem (keine Sorge diesmal fasse ich mich kurz): O’ahu hat weltweit das geringste Verhältnis zwischen angemeldeten Autos und fahrbaren Kilometer. Mit anderen Worten, es staut sich zu allen Tageszeiten an jeder Ecke dieser Insel. Und wenn euch die abgehenden Dieselgase nicht schon genug fordern, dann bringt euch dieses ständige Geräusch unzähliger Autoalarmanlagen zur Verzweiflung 🙈.

 

So meine lieben danke fürs Mitleiden und Mitfühlen, aber ab jetzt kommen nur noch positive Geschichten, denn auch so was hat Hawaii zu bieten. Aber zuerst noch ein kurzer Fun Fact, auf den ich noch mal näher eingehen möchte: Ihr kennt das: Während einer Flugbuchung könnt ihr unzählige Upgrades dazu bestellen. Sitzplatz, Priority Boarding, Super Special XXL Meal und der ganze Mist …- …, aber wenn ihr nach Hawaii fliegt habt ihr ein spezielles Angebot hinterlegt: das „Welcome Package“!

 

Wenn ihr auf Ja klickt und die zusätzlichen US-Dollar investieren wollt, erwartet euch am Flughafen eine einheimische Dame mit einer Blumenkette …- …ist das nicht schön? 🤔 Aber solltet ihr dieses unglaubliche Angebot verpennen, ihr wisst bereit Bescheid. Zwischen den Getränke-, und Snack Automaten könnt ihr euch tiefgekühlte Blumenketten ausdrucken. Oh, liebes Hawaii, deine Romanik ist unvergleichbar 🤣.

Betreten wir die Pforten der Kualoa Ranch. (Nein dies hat nichts mit den Koala 🐨 zu tun, falscher Kontinent). Zahlreiche Touranbieter bringen euch zum nördlichsten Teil der Insel, welches ein Festfressen für alle Filmfreunde ist. Ich bin zwar weiterhin kein großer Freund von Tagesausflügen und auch diese Ticketpreise waren hawaiianisch…-…aber: that was pretty cool 😎“. Seid ihr bei der Ranch angekommen gibt es verschiedene Möglichkeit das Tal zu erkunden. Zu Pferd (kein Talent), per Quad (viel zu gefährlich 😱) oder per Geländewagen (da bin ich dabei) bringen euch eure Guides zu den unterschiedlichsten Film-Locations.

 

Diese geführte Tour macht einfach nur riesigen Spaß, da mit kuriosen Insider Geschichten nicht gegeizt werden und in einer wunderbaren, selbstironischen Art über die Schauspieler und Drehtage berichtet wird. Wie Hollywood ihr Filme manipuliert, welche Stars welche Vorlieben haben und welche Geheimhaltungsregeln von den Guides während den Dreharbeiten unterzeichnet werden müssen …- …hab schon lange nicht mehr so herzhaft gelacht. 😱

Das Ka’a‘ awa Tal war Drehort unzähligen bekannter Filme und Serien, und zwar …- …ah wisst ihr was, machen wir es ein klein wenig spannender 😉.

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Kualoa Ranch Quiz

1 / 10

Nicolas Cage in ... ?

2 / 10

Adam Sandler und Drew Barrymore in ... ?

3 / 10

Matthew Broderick und Jean Reno in ... ?

4 / 10

Jack Black und Dwayne "The Rock" Johnson in der Fortsetzung von ... ?

5 / 10

Sam Neill in ... ?

6 / 10

Chris Pratt und Bryce Dallas Howard in ... ?

7 / 10

Matthew Fox und Harold Perrineau Jr. golfen in ... ? (TV-Serie)

8 / 10

Charlize Theron in ... ?

9 / 10

Kate Beckinsale und Ben Affleck in ... ?

10 / 10

Tom Hiddleston und Brie Larson in ... ?

Dein Ergebnis ist

Die durchschnittliche Punktzahl ist 89%

0%

Die Ansichtskarten Strände gibt es selbstverständlich auch auf O’ahu, aber dafür müsst ihr auch etwas tun. Die karibischen Traumstrände liegen allesamt auf North Shore, an der Nordküste der Insel. Sowohl mit einem Mietwagen 💰, aber auch mit dem öffentlichen Verkehrsmittel halbwegs einfach zu erreichen. Allerdings sind Geduld und ein frühes Aufstehen notwendig, um die Zeit perfekt auszunutzen. Obwohl die Nordküste gerade einmal 40 Kilometer von Honolulu entfernt ist, benötigt der Bus knappe 2,5 Stunden. 150 Minuten für gut 40 Kilometer 🙈, den Rest könnt ihr auch ausmalen.

 

Aber es lohnt sich 🥰! Jetzt, aber genau jetzt und hier sind wir dort, wo wir immer schon hinwollten. Die Postkartenstrände werden zur Realität! Menschenleere, karibische Sandstrände, verziert mit Palmen und Kokosnüssen, wie ich sie noch nie gesehen habe. Absolute Isolation und Einsamkeit, Entspannung und Ruhe …- …genauso wie ich es liebe! Ich hätte nicht gedacht, dass ich meine Lieblingsphrase in Hawaii doch noch verwenden werde, aber …- … Worte könnten diese Schönheit nicht beschreiben. An der Turtle Bay läuft man über schwarze Lavafelder und kann Meeresschildkröten beobachten. Der Sunset View Park: Ach, was soll ich sagen: einfach nur WAHNSINN!!! …- …was für eine traumhafte Schönheit. Die Wellen rauschen, die Palmen spenden mir Schatten, der Sand fühlt sie so weich an, als würde ich über Wolken laufen, die Kokosnüsse liegen bereit und weit und breit bin ich der einzige Mensch auf dieser Erde 🥰. Weiter geht es zum Waimea Bay Beach Park …- …wie kann die Natur nur so etwas Außergewöhnliches erschaffen? Die Laniakea Beach: Das zu Hause der Meeresschildkröten, die über die Küste schleichen …- …ein unwahrhaftiges Naturschauspiel.

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Aktion am Waimea Bay Beach: Die paar Besucher rannten aufgeregt am Strand hin und her und starrten in den Ozean. US-Ranger auf Booten, Jet Skiern und Wave-Runnern suchen das Meer ab. Hai-Alarm 🦈! Schon oft davon gelesen und gehört, aber das erste Mal so etwas live erlebt. (Nein, einen Hai habe ich nicht gesehen, aber man hat schon ein etwas anderes Gefühl, wenn man ein paar Meilen weiter weg wieder in die Fluten des Pazifiks springt.)

 

Nach dem allzeit beliebten Motto, das Beste kommt zum Schluss a.k.a. last but not least: Mein absoluter Lieblings, Lieblings, Lieblingsort 😍: Pu’u O Hulu!

 

Pu’u O Hulu klingt wie ein Wutausbruch, wie eine wüste Beschimpfung: du Pu’u O Hulu, du 🤣. Ich weiß nicht, was es bedeutet, aber es ist grandios, einzigartig und natürlich völlig skurril. Ein kurzer, aber äußerst steiler und stark abfallender Pfad bringt mich auf eine „Aussichtsplattform“. Diese Plattform könnte man als Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg bezeichnen. Einige, perfekt erhaltene Bunker hängen in dieser steilen Felswand fest und warten erforscht zu werden. Ein geniales Gefühl auf dem heißen Betondach dieser Anlagen zu liegen, die Augen zu schließen, den kühlen Wind zu fühlen und den Moment zu genießen. Ja, ich weiß, das ist meine ganz persönliche und eigene Definition von Schönheit, aber ich liebe diese Momente. Wieder ein „Jäger des Augenblicks“ den ich ewig in Erinnerung behalten werden, …-… du Pu’u O Hulu, du 🤣.

 

Der Backpacking Tourismus ist auf Hawaii kaum noch möglich. Das Leben spielt sich in den 4 und 5 Sterne Resorts ab. Die Hotelanlagen verfügen über eigene Reisebüros, Busse und Guides. Die großen Hotels haben die regionalen Anbieter, die ihre Touren mit Herz & Leidenschaft angeboten haben und auf einheimische Guides zurückgegriffen haben, längst verdrängt. Egal, wobei ihr euch anschließend wollt: Treffpunkt ist immer in der Tiefgarage eines Resorts. Die Hotelbewohner werden in den Morgenstunden in die Reisebusse verfrachtet, zu den Hotspots gebracht und abends wieder in Tiefgarage abgeliefert. Mit den abwechslungsreichen Hotel-Aktivitäten versucht man wohl zu verhindern, dass die Touristen die Gegend auf eigene Faust erkunden könnten und so ihr Vermögen bei den regionalen Läden lassen könnten.

Mein Fazit: Für eine Backpacking Weltreise ist Hawaii wahrscheinlich der meist beschissenste Ort gewesen, den ich mir hätte aussuchen können, …- …aber ich wollte Pearl Harbor erleben …- …passt abgehackt. Wer das nötige Kleingeld hat und sich in den Resorts ausbreitet, wird von all dem Leid und den Problemen nicht viel mitbekommen.

 

Kosten: Die USA 🇺🇸 sind grundsätzlich mit unserem Preisniveau vergleichbar. Für einen Hawaii Aufenthalt würde ich gleich einmal 80 bis 100 Prozent dazurechnen. Der Grund für dieses hohe Preisniveau hat mit der abgelegenen Lage nichts zu tun. Hawaii ist ständig in Alarmbereitschaft, deswegen sind die Lager überdurchschnittlich gefüllt (was allerdings hohe Lager- und Stromkosten verursacht). Der US-Bundesstaat Hawaii hat auf so ziemliches alles den höchsten Steuersatz des Landes und die Bauflächen sind logischerweise limitiert. Zusammengefasst: Die unzähligen US-Dollars, die man benötigt, sind für euch woanders besser investiert.    

 

Sicherheit: Also, ich hätte viel erwartet, aber bestimmt nicht, dass Hawaii jener Teil der USA sein wird, an dem ich mich am schlechtesten und unsichersten gefühlt habe. Wenn man einmal die Touristenstraße verlässt, laufen einen, sehr seltsame Menschen über den Weg, deren Aufdringlichkeit weit über die akzeptable Toleranzgrenze geht über die Drogengeschichten möchte ich gar nicht erst urteilen.

 

Last Stop in 🇺🇸: Seattle, Washington is calling …- …wir lesen uns bald wieder.

 

Hier gehts nach Washington 🇺🇸
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Hawaii-Quiz

1 / 12

Hawaii zum Aufwärmen ????. Wie werden die Blumenketten genannt?

2 / 12

Was macht den polynesischen Hula Tanz so besonders?

3 / 12

Welche Disney Prinzessin verbindet man mit Hawaii?

4 / 12

Welches Schiff könnt ihr auf Pearl Harbor nicht finden?

5 / 12

Im September 1945 unterzeichnete Japan ihre Kapitulation auf der USS Missouri! In welchem Hafen lag dieses Schiff damals ... ?

6 / 12

Im Jahre 2001 kam Michael Bays Pearl Harbor ins Kino. Der Film ???? war ehe mies, aber der Song  ???? wurde zum Hit ... ?

7 / 12

Welcher dieser bekannten Spots findet ihr nicht auf O'ahu ?

8 / 12

Lieblingskategorie ????! Waikiki bedeutet übersetzt?

9 / 12

Wie heißt die bekannte hawaiianische TV-Serie?

10 / 12

Kualoa Film Ranch No 1? Das Teil (also den Totenkopf meine ich ????) gehört zu welchem Film?

11 / 12

Kualoa Film Ranch No 2. In welche erdgeschichtliche Periode fällt die Herrschaft der Dinosaurier?

12 / 12

Masterfrage! Welcher Fakt über Hawaii ist schlichtweg erlogen!

 

Dein Ergebnis ist

Die durchschnittliche Punktzahl ist 100%

0%