Persönliches Anliegen

Eines vorweg: Eine Weltreise oder eine Langzeit Reise zu planen ist keine einfache Sache!

 

Wenn ihr nicht das Privileg hattet, unter dem Konfettiregen beim Assinger zu sitzen, oder einen näheren Verwandtschaftsgrad zu Dagobert Duck habt, dann ist eine genaue Planung und eine gezielte Recherche die einzig vernünftige Möglichkeit. Um es mit den Worten, einer meiner schwedischen Lieblings-Singer-Songwriterin auf den Punkt zu bringen: „It’s All About The Money“

Ihr werdet Rückschläge erleiden, ihr werdet Opfer bringen müssen, euch werden schlaflose Nächte begleiten, ihr werdet Risiken eingehen müssen und euch ständig die einzige, essenzielle Frage stellen: Was ist mir dieser Traum wirklich wert?

 

Der perfekte Leitfaden existiert nicht, aber ihr habt hier mit „11 Schritte zur Erfüllung eines Traumes“ die einmalige Möglichkeit, aus meinen Fehlern zu lernen, um anschließend eure eigenen zu begehen.

Bevor ihr euch weiterbildet, möchte ich euch noch ein paar persönliche Anliegen und Bitten, mit auf den Weg geben.

(1) FINGER WEG VON JEGLICHER FORM DES TIER TOURISMUS!

Elefanten als Entertainer; wie ich es in Indien erlebt habe! Kein Elefantenreiten! Niemals! Details im Bericht zu Indien.

 

Eseln als Sklaven; wie es in u. a. Jordanien vollzogen wird! Wenn es euer Körper nicht mehr erlaubt, bei 42° C im Schatten, einen Berg emporzusteigen, dann akzeptiert es einfach und lasst es gut sein. Details im Bericht zu Jordanien.

 

SeaWorld, Ocean Park und der ganze Dreck! U. a. in den USA und Asien sehr beliebt.

 

Rodeos; mitunter das Übelste, was ich jemals gesehen und gefühlt habe – brutalste Tierquälerei! Never Ever! Details im Bericht zu Texas.

Elefantenreiten, Jaipur (Indien)
Der Weiße Tiger im Secret Garden, Las Vegas (USA)

Legale und illegale Tiermärkte in Asien; wie ich sie im Vietnam und in Südkorea gesehen habe. Diese Bilder übertreffen eure Vorstellungskraft an Brutalität und Grausamkeit, diese toten Augen werden mich ewig verfolgen. Details im Bericht zu Vietnam.

 

Aquarien & Zoos; z. B.: das Moskvarium in Moskau (Russland). Informiert euch vorab, es gibt definitiv „tierfreundliche“ Einrichtungen, aber es gibt auch dieses „Walgefängnis“. Details im Bericht zu Russland.

 

Raubtierfarmen; Wildtiere werden zu Streichelzoo-Bewohner um gezüchtet. Ein bedrücktes, globales Phänomen. Die traurigen Eindrücke der Weißen Tiger in Las Vegas lassen mein Blut, heute noch, in meinen Adern gefrieren.

Es gibt überall vernünftige Einrichtungen und schwarze Schafe, versucht euch so gut wie möglich vorab zu informieren, um diese Art des Terrors nicht indirekt zu fördern.

Weh dem Menschen, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt.

(2) RESPEKTVOLLER UMGANG MIT RELIGIONEN, TRADITIONEN & NATUR!

Wie kleide ich mich, wenn ich einen hinduistischen Tempel besuche?

 

Welche Verhaltensregeln gelten für eine muslimische Moschee?

 

Ist es wirklich notwendig Personen zu fotografieren, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen?

 

 „Don’t Litter!“ / „Stay On Path/Track!“ – so viel Englisch können wir alle! Bitte respektiert die regionalen Regeln und die Natur!

Reisfeld Trail in Hoi An (Zentralvietnam)

Es ist mehr wert, jederzeit die Achtung der Menschen zu haben, als gelegentlich ihre Bewunderung.

(3) NACHHALTIGKEIT!

Äußerst scheinheilig, wenn gerade ich über Nachhaltigkeit spreche (nach gut 35 Flügen innerhalb von 16 Monaten), aber vielleicht könnt ihr es besser machen und zumindest einige Ideen und Gedanken umsetzten. 

Fliege so selten wie möglich; Bus oder Bahn ist Großteiles, so oder so, die günstigere und komfortablere Variante. Details in Schritt (5)

Buche regionale Unterkünfte mit einem nachhaltigen Stempel. Die Plattform bookitgreen hat mir ausgezeichnet gefallen. Einzelheiten in Schritt (6)

Nimm nur das Notwendigste mit: eine Trinkflasche kann man ewig verwenden, Besteck sollte man immer dabei haben, Kleidung kann man überall waschen … Details in Schritt (8)

 

Digitalisierung: Eine Landkarte, Tickets oder diverse Reiseführer fühlen sich in den Händen schön an, aber ihr werdet für jedes Gramm weniger, dankbar sein.

Lasst euch von den regionalen Anbietern verköstigen! Reisen bildet und eure Geschmacksnerven werden es euch danken. Selbstverständlich ist es einfacher, in ein bekanntes Fast-Food-Restaurant zu gehen, als sich durch eine Speisekarte durchzukämpfen, die nur aus Schriftzeichen besteht: aber ich verspreche euch: X mal günstiger, X mal leckerer und ihr werden euch, wie die der König der Kulinarik fühlen, wenn ihr es schafft in einem georgischen Streetfood Laden eine erfolgreiche Bestellung abzugeben … – … ich könnte euch Geschichten erzählen …- … nur eines sei gesagt; Stichwort Indien: auch wenn ihr glaubt, euer zweiter Vorname wäre Schmerz befreit, „No Spicy!“ – und betont dieses „No“ eindeutig – sonst werdet ihr euch wünschen, niemals geborgen zu sein.

 

…und das Fahrrad; ich habe vollkommen unterschätzt, wie fahrradfreundlich die meisten Metropolen sind, so was kennen wir aus Österreich gar nicht.

Typische Speisekarte in Hongkong

Die größte Gefahr für unseren Planeten ist der Glaube, dass jemand anderes ihn rettet.

(4) ALLEINE REISEN!

Die Frage, mit der ich wohl am häufigsten konfrontiert wurde: „Are you traveling alone?“, ein Thema, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen.

 

Ein kurzer Einblick in meine Gedankenwelt:

 

Allein sein, hat mit Einsamkeit nichts zu tun, zumindest wenn es um das Reisen geht.

Pro: Spontanität, Flexibilität, Eigenverantwortung, Weiterentwicklung und Egoismus sind die magischen Wörter, die das Alleinreisen so besonders werden lassen.

 

Für eine Person ist immer irgendwo, irgendwie Platz: auf der Ladefläche eines Pick-Ups, ein Hochbett in einem wildromantischen, geteilten 12-Bett-Zimmer oder das letzte Ticket für eine spontane Bootsfahrt … und natürlich die Single-Line im Disneyland, aber dies ist eine andere Geschichte.

Ich konnte meine egoistischen Bedürfnisse widerstandslos verfolgen. Hey, wer würde schon freiwillig zwei Stunden durch eine isländische Vulkanwüste irren, um ein Flugzeugwrack zu finden oder ein paar Absperrungen ignorieren, um einen verlassenen Freizeitpark zu erkunden? (Gut, dass mit den Minenfeld 🤣 war vielleicht „too much“, aber man lernt ja nie aus 😲).

 

Mein Selbstbewusstsein ist ständig gestiegen, keiner kann dir helfen, keiner kann dich retten, du wächst mit den Schwierigkeiten, statt an ihnen zu scheitern.

 

Ich war in keiner Pärchen oder Gruppen Blase gefangen, diesbezüglich konnte ich Bekanntschaften und Freundschaften auf einfachere und schnellere Weise schließen.

Dieses unbeschreibliche Gefühl von absoluter Freiheit. Diesen Teil kann ich euch nicht erklären. Der Alltag und seine täglichen Sorgen existieren nicht, keine Verantwortung für irgendetwas oder irgendjemanden. Es ist vollkommen gleichgültig, welcher Tag heute ist, und wo man sich gerade befindet, diese Form von Freiheit, nach der ich mich am meisten sehne.

 

Das Überwinden von Grenzen und Ängsten ist unbezahlbar. Vorab hatte ich ein großes Thema mit Höhe und Geschwindigkeit. Seilbahnen oder Skilifte lösten Schweißausbrüche aus, seitdem ich allerdings mit der Palm Springs Aerial Tramway (die größte, rotierende!!! Luftseilbahn der Welt) gefahren bin, ist mir ziemlich alles egal. Eine kleine Hängebrücke war grundsätzlich schon ein unüberwindbarer Endgegner, aber seitdem ich mich gezwungen habe, die Capilano Suspension Bridge zu überqueren (eine der größten, frei schwingenden!!! Seilbrücken der Welt) gibt es keine Grenzen mehr.

 

Ich lernte mich, von Tag zu Tag, besser kennen. Ich traue mich zu behaupten, dass ich meine eigenen Stärken und Schwächen bin ins kleinste Detail einsetzen und beherrschen kann, wie es nur wenige Leute wirklich können.

 

Capilano Suspension Bridge (Kanada)

Contra: Aber auch diese Medaille hat eine zweite Seite:

 

Traumhafte Momente bleiben exklusiv für dich reserviert, du kannst sie mit niemandem teilen.

 

Fotos, Videos, Geschichten …, alles schön und gut, aber nichts kommt an das reale Gefühl heran, niemand wird dich verstehen.

 

Sollte etwas vollkommen daneben gehen, komplett aus dem Ruder laufen, hast du nur dich … (Krankheiten, Verletzungen, Enttäuschungen …).

 

Du wirst Eindrücke und Momente erleben, die dein Herz zum Stillstand bringen (Armut, Obdachlosigkeit, Gewalt gegen Tiere und Menschen 🥺 …), und du hast niemanden, mit denen du sie teilen kannst. Ja, natürlich kannst du mit deinen Freunden und deiner Familie darüber sprechen, sie werden dir bestimmt zuhören, aber sie werden dich nicht verstehen.

 

Ob ihr dieses Abenteuer allein starten möchtet oder es teilt, dass muss jeder für sich entscheiden. Ich habe meine perfekte Lösung gefunden. Die meiste Zeit war ich vollkommen allein unterwegs, aber ich besuchte immer wieder Freunde, die ich bereits vorher gekannt habe, oder auf meiner Reise kennenlernen durfte. Und zwischendurch schloss ich mich einige Male den G-Adventures an (Aufklärung folgt noch), um meine Sorgen, Ängste, auch meine Träume und Wünsche zu teilen, und, um das bereits erlebte, zu verarbeiten.

Meine G-Adventures in der Wüste Jordaniens

Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben.