Neuseeland Nordinsel

(Spoiler: Das war es! Es ist vorbei! Nichts geht mehr! Die Würfel sind gefallen!)

Kompromissloser Lockdown in Neuseeland der seinesgleichen sucht. Aber zuvor gehörte die Nordinsel drei Wochen allein nur mir 🥰. Wir besuchen die schrillste Fernstraße der südlichen Hemisphäre, lösen das Geheimnis der Māori-Seelenwanderung und registrieren den unglaublichen Fakt, dass ein paar Frösche, die „Herr der Ringe Trilogie“ beinahe zum Stillstand gebracht hätten. Und ich verrate euch, wie ich diese Wochen der Isolation halbwegs gut überstanden habe und wie ein Repatriierungsflug wirklich stattgefunden hat.

Eine berühmte Szene aus der Filmgeschichte, die euch definitiv bekannt vorkommt: Der Held hat seine letzte Mission erfolgreich abgeschlossen und stolziert selbstsicher auf die Kamera hinzu. Im verschwommenen Hintergrund erkennen wir blankes Chaos und eine schwarze Rauchentwicklung. Mit einem unverwundbaren Blick schreitet dieser Protagonist uns entgegen, hebt ruckartig seine linke Hand und löst damit eine heftige Explosion aus. Obwohl die Lautstärke unmenschlich ist und die Druckwelle ihn grundsätzlich von der Bildfläche wehen müsste, schreitet er fokussiert weiter ohne mit der Wimper zu zucken. Ungefähr so habe ich mich gefühlt, als ich die Flughafenhalle in Auckland verlassen durfte und mich auf der Insel frei bewegen konnte (vorübergehend zumindest).

 

Währenddessen unsere Erde im Chaos erstickte, herrschte am Ende der Welt eine unvergleichliche Harmonie. An Tagen wie diesen waren sich die Neuseeländer felsenfest sicher: Die Pandemie wird uns niemals erreichen, wir haben unsere Tore vorbildlich geschlossen.

 

Meine folgenden drei Wochen waren höchstwahrscheinlich das Idyllischste, was ein Reisender erleben konnte. Die Nordinsel dieses besonderen Naturparadieses gehörte mir allein. All diese zauberhaften Strände, die mächtigen Vulkane, die Höhlen und die unwiderstehlichen Seen und Gebirgslandschaften …- …alles war meins. Maximal ein paar hundert Touristen saßen auf der Insel noch fest und die heimische Bevölkerung ging ganz routiniert ihren Tagesablauf nach, den von der Pandemie respektive von einem Lockdown war Neuseeland genauso so weit entfernt wie ich von Klagenfurt. (Kleine Anekdote: Beginnt jemand in Auckland ein geradliniges, senkrechtes Loch zu graben, kommt er exakt in Wien heraus, diese zwei Millionenstädte liegen de facto genau gegenüber).

 

Auckland ist mit 1.4 Millionen Einwohner die mit Abstand größte Stadt der Pazifikinsel. Über 1/3 der Gesamtbevölkerung des Landes leben hier. Die Māori nennen ihre Stadt übrigens Tāmaki Makaurau“, was „Eine junge Schönheit mit 100 Liebhabern“ bedeutet. Wie Auckland sich diese Bezeichnung verdient hat? Ich habe keine Idee, mit diesen Gedankenspielen lass ich euch auf jeden Fall lieber allein 😉. Das Zentrum der Millionenstadt ist mit den europäischen Großstätten vergleichbar, hat aber kaum bemerkenswerte Höhepunkte zu bieten. Die beste Aussicht genießt man vom SkyTower (mit seinen 328 Metern ist er das höchste Bauwerk der südlichen Hemisphäre), zum Entspannen empfiehlt sich der Albert Park und das spannendste und interessantes Gebäude ist das Auckland War Memorial Museum. Die Faszination Aucklands liegt eindeutig in seiner näheren Umgebung. Über 50 inaktive Vulkane liegen rund um den Stadtkern verteilt. Die bekanntesten sind der One Tree Hill und der Mount Eden, die durch einen gemütlichen Spaziergang vom Zentrum aus einfach zu bewältigen sind. Ihr könnt bedenkenlos die 200 Höhenmeter zum Krater des Mount Eden hochwandern, da der letzte Ausbruch bereits einige Jahre in der Vergangenheit liegt, genauer gesagt, schätzt man auf mehr als 28.000 Jahre. Der Blick vom Gipfel des erloschenen Vulkans ist fantastisch. Mit einem Auge könnt ihr in den 50 Meter tiefen, grasbewachsenen Krater sehen und das andere Auge schenkt euch ein atemberaubendes Panorama auf die Innenstadt und die zahlreichen Vulkaninseln, die vor der Küste Aucklands thronen.

 

Und da wären wir schon beim passenden Stichwort angekommen: Vulkaninseln. Der lebendigste Ort der Stadt ist der Hafen (Princes Wharf), den diesen werdet ihr kontinuierlich aufsuchen müssen. Am Herzen Aucklands angekommen, bringen euch die Fähren zu den gewünschten Destinationen. Ich nutzte einen ausgiebigen Sonnentag und steuerte die Vulkaninsel Rangitoto Island an. Ich liebe diese besonderen Momente auf den Fähren: Der Kapitän setzt mit dem Klang der Sirene das Zeichen des Aufbruchs, die Leute sammeln sich am Deck zusammen, klammern sich am Gelände fest und mit jedem zurückgelegten Meter werden die Hochhäuser kleiner und kleiner. Der Ozean lässt seine Muskeln spielen, das Schiff schaukelt in einem angenehmen Rhythmus hin und her und der Wind kurbelt die Temperaturen hinunter. Meine Aufregung steigt ständig und ich kann es kaum erwarten endlich einen Fuß auf diese unbewohnte Vulkaninsel zu setzen. Nur wenige Augenblicke nach der Ankunft taucht man in eine unfassbare Welt voller Asche und Geschichte ein. Rangitoto Island ist gerade einmal 600 Jahre alt und übersehen von schwarzen Lavafeldern und rot-grünen Eisenholzbäumen, die von den Einheimischen „New Zealand Chrimas Trees“ genannt werden. Hattet ihr schon einmal das Vergnügen über solch einen pechschwarzen Boden zu laufen? Ich schenke euch eine Möglichkeit.

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Rakino Island oder Waiheke Island sind nur zwei, der vielen weiteren Inseln, welche ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Um die wilde Natur nicht zu sehr zu belasten sind die täglichen Verbindungen äußerst limitiert, also überprüft die Tickets respektive die Fahrpläne einige Tage vorab, damit ihr nicht enttäuscht am Hafen bleiben müsst.

Neuseeland Road Trip

An der Nordwestspitze der Nordinsel befindet sich das berühmte Cape Reinga oder mit meinen Worten: „The most beautiful place I’ve ever seen“. Die spitze Landzunge erstreckt sich über mehrere Kilometer Richtung Norden und ist ein unbeschreibliches Naturphänomen. Es benötigte einigen Wochen oder vielleicht sogar Monate, um endlich wieder meinen Lieblingssatz anzuführen: Die Worte, die diese Schönheit und diese Faszination des Cape Reinga’s beschreiben könnten, sind noch nicht erfunden worden. Ein „Jäger des Augenblicks“ Moment. Hinzukommt, dass dieses Cape zu den heiligsten Orten der Māori (die Ureinwohner Neuseelands) zählt. Durchschreitet ihr das Tor zum Cape ertönen mystische Klänge, welche eine Seelenwanderung darstellen. Wenn man von den hohen Klippen in den Ozean blickt, erkennt man etliche Untiefen (sogenannte Columbia Banks), die dir das Gefühl vermitteln, als würde das Wasser tanzen. (Stellt euch schlicht und einfach einen Kochtopf vor, in dem sich die Flüssigkeit erhitzt und droht überzugehen). Diese Tiefen sind der zentrale Sammelpunkt für die verlorenen Seelen der Māori. Laut ihrer Legende kommen die Menschen an die Klippen und zu schweben. Der Körper bleibt auf dem Festland stehen, aber ihre Seelen wandern über den wilden Ozean zu den Untiefen, um ihre verlorenen Familienmitglieder wieder sehen zu können.

 

Damit ihr nur einen minimalen Ansatz habt und einen kleinen Hauch dieser Faszinationen spüren könnt, stell ich euch ein paar Videos vom Cape Reinga zur Verfügung.

Auf dem Weg zum Cape Reinga kreuzt man die Te Paki Great Sand Dunes. Mein GPS verriet mir, dass ich mich nur mehr wenige Kilometer von den größten Sanddünen des Landes entfernt befinde. Aber, das einzige, was ich erblickte, war diese fantastische, grüne Landschaft, die wir aus den „Herr der Ringe“ Verfilmungen kennen und lieben. Soweit das Auge reicht: saftiges grünes Gras, eine naturbelassene Hügellandschaft, Millionen von Millionen bunter Blumen und kleinen Bäumen und höchstwahrscheinlich Milliarden von Milliarden Schafen 🐑. (Okay, das mit der Anzahl der Schafe ist möglicherweise ein klein wenig übertrieben, aber es war ein Meer von Schafen, oder eher sogar ein Ozean vorhanden). (Memo an mich: Hier wurde dieser sensationelle, neuseeländische und ungeheuerlich schlechte Zombie-Tier-Horror Film 🎥 „Black Sheep“ gedreht. Zombie Schafe 🤣, herrlich, genau mein Humor – dieser Irrsinn toppte sogar noch die britische 🇬🇧 Zombie-Perle „Zombiber😉).

 

Zurück ins Auto! Unvorstellbar: Wo bitte haben sich die monströs großen Sanddünen in diesem grünen Naturparadies versteckt? Und wahrhaftig erst wenige Meter vor den angegebenen Parkkoordinaten erblickt man die goldenen Sandmassen. Ein kleiner Fluss (Te Paki) teilt diese Landschaft in zwei unverkennbare, verschiedene Phänomene: Grün gegen Gold, Feuchtigkeit und Leben gegen Trockenheit und Stille, Bäume und Pflanzen gegen Sandkörner und Staub, Milliarden von Schafen gegen Milliarden von Touristen (an normalen Tagen zumindest). Heute aber nicht! Heute besaß ich diese Faszination gewissermaßen für mich allein.

 

Und welchen verrücken Blödsinn treibt man auf diesen endlos gewaltigen Sanddünen? Genau, man verliert kurzfristig den Verstand, leiht sich ein Surfbrett aus, koffert wie irre den Hang hinauf, legt/stellt/setzt sich auf das Board und surft die Dünen hinab. Ein kleiner Tipp an alle Frischlinge des Wüsten Surfens: Wenn ihr das Bedürfnis habt, während der schnellen Fahrt eure Jubelorgien mit der ganzen Welt zu teilen …- …lasst es lieber sein … 🥴 …es gibt einen berechtigen Grund, warum man bereits den kleinsten Kindern beibringt: Nimm den Sand nicht in den Mund! Lust auf eine kleine Rutschpartie! Und …- … Ab geht die wilde Fahrt!

Das nächste Phänomen an der Nordspitze Neuseelands ist der Ninety Mile Beach (90 Meilen Strand). Quizfrage: Was denkt ihr, wie viele Meilen, ist der 90 Mile Beach lang? (Auflösung im Anzeigeteil 😉). Dieses breite Strandgebiet diente seinerzeit als Landebahn für Flugzeuge. Im Laufe der Jahre wurde es aber zur Straße um klassifiziert und gehört sogar offiziell zum Teil des Fernstraßennetzes Neuseelands. Dies bedeutet, ihr dürft mit einer maximalen Geschwindigkeit von 100 km/h am Sandstrand entlang brettern. Bei aller Liebe zum „Offroad Driving“, solltet ihr euch den Risiken bewusst sein, den laufend werden unvorsichtige Touristen mitsamt ihrem Mietwagen aus den Fluten des Meeres gezogen.

Durch die aktuelle Ausnahmesituation war der Verkehr auf der 90 Mile Beach fast durch und durch zum Erliegen gekommen, aber es hatte doch einen gewissen humoristischen Faktor, wenn du auf den Dünen sitzt und die wenigen Fahrzeuge beobachtest, die über die Sandkörner entlang donnerten. (Auflösung: Tatsächlich ist die Straße nur 55 Meilen (ca. 89 km) lang) (VIDEO)

Die Fahrt von Auckland an die Nordspitze zum Cape Reinga führt über 400 Kilometer und benötigt ungefähr sechs Stunden. Wenn ihr euren Neuseeland Roadtrip plant, werdet ihr diesen Teil des Landes definitiv passieren müssen. Kalkuliert mindestens vier bis fünf Tage ein, es gibt so viel zum Sehen und zum Entdecken und obwohl die Distanz zu den gewünschten Zielen in einzelnen Fällen sehr gering erscheint, kann die Fahrt einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Die Straßenverhältnisse können herausfordernd werden und das mehr als wechselhafte Klima sollte stets mit eingerechnet werden. In diesem Teil des Berichtes werfe ich einfach nur mit einigen Begriffen umher, da ich mir felsenfest sicher bin, dass das eine oder andere Ziel auf für euch interessant werden könnte.

 

Piroa Falls: einer von hunderten Wasserfällen des Landes, durch einen schönen, aber einfachen Pfad gut zu erreichen.

 

Waipu Cave: meine ersten Erfahrungen bezüglich einer Glühwürmchen-Höhle. Es ist ebenso romantisch und zauberhaft wie es klingt. Bewaffnet mit einer winzigen Taschenlampe kämpfte ich mich durch die finsteren Gänge der kleinen Höhle. Anfangs nicht allzu spektakulär, aber als ich dann den besonderen Höhlenraum erreichte, erschien ein nicht vorstellbares Bild vor meinen Augen. Das Licht der Lampe erlischt, man blickt in die Höhe und vertraut seinen eigenen Augen nicht mehr. Abertausende, bunte kleine Lichter fliegen kreuz und quer durch die Finsternis …- … Gänsehaut. Die Waipu Cave ist eine der wenigen Höhlen, die man kostenlos und ohne Guide auf eigene Faust erkunden kann, nur vergesst bitte die Taschenlampe 🔦 nicht.

 

Abbey Caves: Nach diesen magischen Momenten in der Waipu Höhle wollte ich den Schwierigkeitsgrad steigern und habe die Abbey Caves aufgesucht. Ein frei zugängliches Höhlensystem, welches allerdings zum größten Teil eine gewisse Ausrüstung und Klettervorkenntnis benötigt. Bedauerlicherweise verfügte ich weder über das Eine noch über das Andere, dennoch konnte ich den humanen Teil im „Gollum Style“ erklettern, um die Glühwürmchen zu bewundern.

 

Whangarei: Eine 45.000 Einwohner Stadt, die sich tadellos für einen Zwischenstopp ereignet. Die Höhepunkte sind die Whangarei Quarry Gardens und der Whangarei Falls. Die Gärten sind eine botanische Perle und für Westeuropäer ein absolutes Novum hinsichtlich Flora und Fauna. Die Wasserfälle gehören zu den schönsten der Nordinsel, sind einfach zu erreichen und von allen Seiten zu erkunden. (Achtung hohe Rutsch- und Feuchtigkeitsgefahr 😅).

 

Kawiti Caves: mitunter das größte und imponierendste Höhlensystem der Nordinsel. Die Dimensionen der Räume und die Anzahl der schwebenden Glühwürmchen sind mit dem vorigen Höhlen nicht vergleichbar. Die Kawiti Caves überstrahlen (und dies meine ich im wortwörtlichen Sinn 😉) alles. Eine Führung ist nur durch einen Guide möglich, die Preise sind neuseeländisch (also enorm) und Touren sollten mindestens einige Tage im Vorhinein vereinbart werden. Einer der wenigen Pandemien Vorteile: wieder eine exklusive Tour ergattert und jeden Moment genossen.

 

Waitangi Treaty Grounds: Grundsätzlich ein äußert touristischer Ort, aber wer einen bleibenden Einblick in das Leben der Māori erhalten möchte, ist in diesem Museum ideal aufgehoben.

 

Rainbow Falls: allein schon der Name, oder? Regenbogen Fälle 🥰. Nur so viel dazu: Pflichtbesuch und packt die Badesachen ein 😉.

 

Manginangina Kauri Walk: Nachdem ich vor über einem halben Jahr die Mammutbäume in den USA 🇺🇸 besichtigt habe, war ich mir sicher, dass mich baum-technisch nichts mehr beeindrucken könnte …- …wieder einmal geirrt. Der kleine Rundgang zeigt euch einen wahren Einblick in den neuseeländischen Urwald und lässt euch von den Riesen unserer Zeit erstarren.

 

Orewa Beach: Diesen Strand nenne ich stellvertretend für die vielen phänomenalen Küstenlandschaften, die ihr flächendeckend erkunden könnt.

 

Übrigens, weil ich vermehrt danach gefragt wurde: Nein, einen Kiwi habe ich nicht gesehen und dieses Kunststück wird euch definitiv auch nicht passieren. Das Nationaltier des Landes ist im Gegensatz zum mir nachtaktiv und vermeidet jeglichen Kontakt zu Menschen. Der Vogel ist in Neuseeland heilig, was mitunter ein Grund ist, warum sich nur eine Minderheit als Hundeliebhaber bezeichnet (Kiwi vs. Hund 0 – 1) und sich die Neuseeländer zum Volk der Katzenliebhaber zählen.

Wir setzen unseren Roadtrip weiter Richtung Süden fort und kümmern uns um die Umgebung der kleinen Städte Whangamata und Tauranga. Dieser Teil des Landes ist berühmt für seine vulkanischen Quellen und seine atemberaubenden Felsformationen. Ich war bereits seit gut zwei Wochen unterwegs und wartete nur mehr auf den endgültigen Shutdown. In der Nähe von Tauranga quartierte ich mich per Airbnb für einige Tage bei einer Familie ein, die einen kleinen Wohnwagen im Garten vermietete. Wer geglaubt hätte, die Niederlande 🇳🇱 sind die Weltmeister im „Wohnwagen besitzen“, den muss ich korrigieren. Für einen mehrwöchigen Roadtrip durch Neuseeland mietet man sich grundsätzlich kein Auto, sondern man kauft sich eines, bevorzugt ein Wohnmobil. Das System „Auto kaufen und verkauften“ ist sogar noch um vieles einfacher und unbürokratischer als in den USA 🇺🇸. Zu dieser Thematik „Caravan to Rent for Sale“ existieren unzählige Plattformen und Leitfäden im WWW, deswegen möchte ich gar nicht näher darauf eingehen. Was ich allerdings sagen wollte: Auch wenn ihr nur mit einem normalen Pkw unterwegs seid, das Wohnwagenleben wird euch aufsuchen, den so ziemlich jedes zweite Airbnb besteht aus einem Caravan, der im Garten einer Gastfamilie haust.

 

Als ich mich nach der ersten langen Erkundungstour der näheren Umgebung erschöpft in meinen Caravan zurückgezogen hatte, passierte es: Meine liebevolle Gastfamilie suchte mich aufgeregt auf und teilte mir mit: Ende, Gelände! Aus mit der Maus! Am folgenden Montag erfolgt der strengste Lockdown, den die Welt jemals gesehen hatte. (Jener in Österreich war ein Kindergarten dagegen). Alles fährt kompromisslos herunter, die Schulen und Geschäfte schließen, die öffentlichen Verkehrsmittel werden eingestellt und sogar die Hotels und privaten Unterkünfte müssen ihre Tore dichtmachen. Es ist nur mehr erlaubt, notwendige Einkäufe zu tätigen und der unmittelbare Umkreis seines Hauptwohnsitzes darf nicht verlassen werden. Die Autobahnen und Nebenstraßen werden streng kontrolliert und wer keinen ausgiebigen Grund hat, sein regionales zu Hause zu verlassen, wird mit drakonischen Strafen sanktioniert. An jenen Abend verfolgte das ganze Land die Ansprache der Präsidentin und stimmte ihren einschneidenden Schritten ausnahmslos zu. Meine Gastfamilie hatte diese Phase bereits erwartet und das ganze Land war seit Längerem gut darauf vorbereitet gewesen.

 

Ich natürlich nicht, ich erkundete die einzigartige Landschaft Tag für Tag, nutzte jeden Sonnenstrahl aus und hatte nicht annähernd einen Plan, was ich tun sollte, wenn dieses unglaubwürdige Szenario wirklich eintritt. Meine Vermieter telefonierten bemüht herum, um meine verbleibenden Optionen durchzugehen, um anschließend zum Entschluss zukommen: Es gibt keine! Theoretisch gesehen müssten sie mich in wenigen Tagen vor die Tür setzen, aber sie gaben mir ehrlich und hilfsbereit zu verstehen, dass ich so lange bleiben kann, wie ich möchte. (Update 9/21: Ob jemand damals geahnt hätte, dass es gar nicht so unrealistisch gewesen wäre, dass sie mich nach 17 Monaten noch immer am Hals hätten? 🤔 – Unglaublich!)

 

Sie kannten jemanden, der jemanden kannte, der jemanden kannte, der wiederum jemanden kannte, der einen Betreiber eines Hostels kannte, der mir in Auckland ein kleines Kellerzimmer organisierte, um die nächsten Schritte zu planen. Ehrlich gesagt wäre ich viel lieber im ländlichen Raum geblieben, da ich hier zumindest einen einsamen Strand vor meiner Haustür hatte und die Gegend dünn besiedelt war. Allerdings siegte die Vernunft, den einerseits musste ich meinen Mietwagen wieder retournieren, und andererseits war es klüger in unmittelbarer Nähe des Flughafens und der österreichischen Botschaft zu verharren, sollte Spontanität gefragt werden.

 

Der Schock saß tief, aber trotz allem hatte ich nun zwei Möglichkeiten: a) Ich konnte in Panik verfallen und mir ausmalen, wie ich die nächsten Wochen und Monate an einem unbekannten Ort in der neuseeländischen Botanik Kiwis pflücken werde oder b) Ich schaltete noch einmal einen Gang hinauf, nahm all meine Energie zusammen und schenkte mir noch ein paar sensationelle, letzte Tage in Freiheit. Der Gedanke mit dem Kiwi Pflücken war keine hirnrissige Vorstellung, sondern die einzige realistische Perspektive finanziell zu überleben. Unverzüglich nach der Verkündung des Lockdowns bekam ich eine E-Mail von der neuseeländischen Regierung mit folgenden Inhalten:

 

☑ Informationen zu meinem Visa-Status: Für touristische Zwecke ist ein maximaler Aufenthalt von 90 Tagen erlaubt, dieser wurde nun auf „unbefristet“ verlängert. Was mir einerseits Mut machte, da ich keine unmittelbaren gesetzlichen Probleme bekommen werde, andererseits auch Sorgen bereitet, weil die Botschaft zwischen den Zeilen glasklar ist: Das könnte länger dauern!

☑ Der dringende Aufruf nach der Bekanntgabe, meines aktuellen Aufenthaltes!

☑ Die Zusendung eines Dokumentes, welches mir erlaubt in Neuseeland erwerbstätig zu werden. (Eine legale Arbeitserlaubnis zu bekommen ist im Regelfall eine äußerst komplexe Angelegenheit).

☑ Und eine Liste von regionalen Farmen, die eindringlich Arbeitskräfte benötigen (Stichwort Kiwi 🥝 Pflücken) und dafür Kost und Logis zur Verfügung stellen.

Zum Glück entschied ich mich noch einmal dafür, meine letzten Kräfte zu mobilisieren und erlebte unter anderen einen unvergleichlichen Tag in einem kleinen, neuseeländischen Dorf, dessen magischen Zauber jeden von euch verfallen würde: Matamata 😍.

 

Die nähere Umgebung des kleinen Dorfes diente als Schauplatz des fiktionalen Ortes „Hobbingen“ im Auenland. Über jegliches Thema bezüglich „Herr Der Ringe“ oder „Hobbit“ Bücher und Verfilmungen getraue ich mich gar nicht zu philosophieren. Dazu fehlen mir einfach das Fachwissen und die notwendige Leidenschaft. Und jeder von uns hat bestimmt diesen einen Freund, oder?: Was? Du musst die Bücher lesen, die Filme sind nicht annähernd so gut, wie die Romane! Lies die Bücher! (Manchmal nerven diese Leute oder 😅.)

 

In einer normalen Welt solltet ihr die Tickets für die Tour durch das Auenland so weit wie möglich im Vorhinein buchen. Der Wirbel der JRR Tolkien Werke hatte auch seine Schattenseite: Seit knapp zwanzig Jahren rennen Touristen aus aller Welt den Neuseeländern sprichwörtlich die „Bude“ ein. Die berühmten Schauplätze verteilen sich zwar quer über die Nord- und Südinsel, aber Matamata ist das überflutete, zentrale Herz der Meisterliteratur. An einem verregneten Samstag suchte ich Hobbingen auf, in der Hoffnung das Städtchen erleben zu können. Mitten in der grünen Hügellandschaft gelegen, die von tausenden Schafen dominiert wird, liegt das gut gekennzeichnete Informationszentrum von Hobbingen. Erst nachdem ich an der Kassa angekommen war, wurde mir bewusst, dass Matamata noch nicht geschlossen war. Die Dame am Schalter erklärter mir, dass ich Glück hätte, denn ab morgen müssten sie, bis auf unbestimmte Zeit, den Betrieb und die Touren völlig einstellen.

 

Ob dieses besondere Privileg schon irgendwer in den letzten 20 Jahren genießen durfte? Statt dichten Gedränge, unerträglicher Lautstärke und Massen an Besuchern aus allen Teilen der Welt, war ich beinahe vollkommen allein und wartete aufgeregt auf die Bekanntschaft mit dem Auenland. Ein paar wenige, mit gestrandete Touristen gesellten sich dazu und ein Reisebus chauffierte uns durch den grünen Landstrich der Schauplätze. Obwohl es nebelig war und die Regentropfen an die Fensterscheiben hämmerten, hatte ich nur Augen für diese sagenhafte Umgebung. Am Vorderteil des Busses hängt ein Monitor, indem Peter Jackson (Regisseur der Trilogie) die Besucher höflichst begrüßte, aber gar nicht allzu viel erzählen möchte, da man sich bitte auf die Landschaft fokussieren sollte. Stellt euch dieses Szenario bitte vor: dein letzter Tag in Freiheit, ein leerer Reisebus chauffiert dich durch das Auenland, die Wetterbedingungen sorgen für eine unbeschreibliche Melancholie und über die Lautsprecher ertönen die himmlischen Klänge des „Lord of The Ring Soundtracks – The Shire“ …magische Momente!

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Der Rest ist Geschichte! Wie durch ein Wunder kämpfte sich die Sonne durch die dunklen Wolken, der Guide führte uns durch das leere Hobbit-Dorf und verwöhnte uns mit lustigen und kuriosen Anekdoten. Einen kleinen Auszug werde ich euch weitergeben.

 

In der Anfangsszene des ersten „Herr Der Ringe“ Teiles wird fleißig gefeiert und getrunken. Das öffentliche Konsumieren von alkoholischen Getränken ist allerdings in diesen Bereich des Landes nicht erlaubt. Die Produzenten der Trilogie konnten aber eine Gesetzeslücke finden, in der es nicht wortwörtlich verboten war, ausländisches Bier zu konsumieren. Peter Jackson & Co ließen sich schließlich Unmengen an britischen Bier aus England importieren, um die Feierlichkeiten, genauer gesagt den Umtrunk so realistisch wie möglich zu gestalten.

 

Eine der größten Herausforderungen bei den Dreharbeiten im Auenland waren die Frösche 🐸. Es wurden künstliche Teiche angelegt, um das Hobbit-Dorf noch authentischer zu gestalten. Die Problematik: Auch die einheimischen Frösche wurden von der Ästhetik angezogen und wanderten im Scharren zu den Drehorten. Nein, gefährlich waren die Tiere natürlich nicht, aber ihr endlos lautes Geschreie stoppte die Dreharbeiten sogar für einige Tage. Die Lösung: Es wurden in nahen Umfeld weitere Teiche angelegt und spezielle Mitarbeiter eingearbeitet, die während der Drehpausen mit Kübeln durch das Hobbit-Dorf gelaufen sind, um die Frösche einzusammeln und umzusiedeln. Einfach nur eine herrlich, skurrile Vorstellung, oder?

 

Der wunderbare Sonnenuntergang, den Frodo und Gandalf eines Abends entgegen spazierten, war nebenbei bemerkt ein Sonnenaufgang. Die Crew war so begeistert von diesem perfekten Moment, dass sie ihn für alle Filmteile mehrfach nutzte. Je nach Bedarf wurde der Vorgang vorwärts oder rückwärts abgespielt. (Ein schlauer Zug, der Crew 😉).

 

Die Liste dieser kuriosen Momente wird hier enden, einfach nur, weil ich euch nicht alles verraten möchte und ihr selbst ein paar „Wtf“ Momente erleben solltet. Um Galadriel zu zitieren: “The world is changed. I feel it in the water. I feel it in the earth. I smell it in the air“, verlassen wir nun gemeinsam das Auenland.

Der letzte Tag in Freiheit neigt sich dem Ende zu und schweren Herzens beschließe ich dieser himmlischen Landschaft Lebe Wohl zu sagen, um zurück nach Auckland zu fahren. Die Fahrt dauerte Pi mal Daumen vier bis fünf Stunden, aber in der Summe kamen mir maximal zehn andere Fahrzeuge entgegen. Meinen Mietwagen musste ich am Flughafen retournieren, was allerdings völlig ausgeschlossen war. Mehrere Tage vorab versuchte ich sowohl telefonisch als auch per E-Mail mein Mietwagenunternehmen zu erreichen, aber es war erfolglos. Ich war wahnsinnig nervös, als ich die letzten Kilometer zum internationalen Flughafen Auckland in Angriff genommen hatte, ich wusste einfach nicht, was mich erwartete.

 

Das ganze Flughafengelände war gesperrt und abgeriegelt, die Zufahrt zu den Parkplätzen waren geschlossen und es war weit und breit kein Auto und kein anderer Mensch zu sehen. Ein ungutes Gefühl braute sich in mir zusammen, einerseits sollte ich in die Stadt, um mein versprochenes Kellerzimmer entgegenzunehmen, andererseits musste ich irgendwie den Mietwagen loswerden. Auch mein letzter Anruf wurde ignoriert und ich beschloss das Auto direkt vor den Toren des Flughafengeländes abzustellen. Den Schlüssel legte ich auf den Vorderreifen und filmte die ganze Angelegenheit, um Beweise für die korrekte Rückgabe zu haben. Vom Flughafen aus in das Zentrum waren es gute zwanzig Kilometer (!!!) und da der öffentliche Verkehr still gelegt wurde, bereitete ich mich auf einen langen Fußmarsch vor. Alle paar Minuten kreuzte ein anderes Fahrzeug meinen Weg und ich überlegte ständig, ob ich ein Handzeichen geben sollte. Wenn ich mich korrekt erinnerte, durfte ich an diesem Tag noch legal durch die Gegend laufen, aber dennoch hatte ich ununterbrochen das Gefühl, dass ich jeden Moment verhaftet werden konnte. Nach gut einer halben Stunden Fußmarsch hielt ein Fahrzeug an und bot mir eine Mitfahrgelegenheit. Dies war gewissermaßen meine Rettung, weil ich bereits etwas müde war und diese lange Distanz absolut unterschätzt habe. Mein Kellerzimmer war im Jucy Snooze Hostel vorbereitet, welches eine außerordentliche Genehmigung hatte, um gestrandete Touristen aufzunehmen.

 

In diesem Moment war ich sehr erleichtert, dass ich den Schritt zur Obdachlosigkeit vermeiden konnte, allerdings wusste ich noch nicht, welche wahnsinnigen vier bis fünf Wochen auf mich warteten. Der erste Lockdown in Neuseeland war brutal, den die Freiheit wurde nicht nur stark eingeschränkt, sondern praktisch außer Gefecht gesetzt. Das Hostel verfügte zwar über einen Gemeinschaftsraum mit Unterhaltungsprogramm und eine Küche, aber all diese Einrichtungen waren auf ganzer Linie gesperrt. Jeglicher Kontakt zu anderen Bewohnern sollte vermieden werden und wenn man das Hostel verlassen wollte (was grundsätzlich nur zum Einkaufen erlaubt war) musste man sich in eine Liste eintragen (Eingangs-, Ausgangszeit und Grund für den Ausgang).

 

Vor knapp drei Wochen spazierte ich das erste Mal durch Auckland und war sofort verliebt in die Stadt, in die Umgebung und in diese freundlichen und fröhlichen Gesichter. Die Strände waren gut frequentiert, in den Parks wurde gechillt und gespielt, in den Gassen herrschte reges Leben und ich wurde von der Lebensfreude der Neuseeländer sofort gepackt und angesteckt. Nun spaziere ich erstmalig zum Supermarkt und fühle mich wie in einem Endzeitfilm, in welchen die Menschheit ausradiert wurde. Diese kontroversen Unterschiede waren schlichtweg zu viel für mich. Am Supermarkt angekommen bildete sich bereits eine lange Schlange. Die Menschen standen im Mindestabstand (Bodenmarkierung waren längst vorhanden) quer durch die leere Parkgarage und warteten. Alle zwei bis drei Minuten konnte ich einen Schritt weitergehen. Der klassische Mund-Nasen-Schutz war (noch) kein Thema, gleichwohl durfte man keiner anderen Person zu nahe kommen. Sicherheitspersonal kontrollierte jeden einzelnen Schritt und jede einzelne Bewegung. Die reine Wartezeit meines ersten Besuches betrug über zwei Stunden, aber seltsamerweise störte mich dies kaum. Ich war im Freien, konnte immerhin andere Leute beobachten und hatte ohnedies rein gar nichts zu tun. Nach dem bekannten Samstag-Abend Disco System „Einer raus und einer rein“ durfte ich das Lebensmittelgeschäft betreten. Das nächste wahnwitzige Gefühl: eine endlos, große Supermarkthalle, die fast menschenleer ist und mich an die Kaufhausszenen vom Zack Snyders Zombie Film 🎥 „Dawn Of The Dead“ erinnerte.

 

Obwohl ich einen gewissen Zeitdruck verspürte, da ich die anderen nicht länger als unbedingt notwendig warten lassen wollte, benötigte ich mitunter Ewigkeiten, um meine Sachen zusammenzusuchen. Einerseits, weil ich nicht musste, wie ich mich die nächsten Wochen/Monate ernähren sollte (abgesehen von einem Wasserkocher hatte ich rein gar nichts) und andererseits waren die Waren und Produkte „neuseeländisch“ teuer und ich sollte halbwegs langfristig planen und denken. Auch auf die Gefahr hin, dass ihr mich jetzt auslacht: Der dritte Grund war die fröhliche Musik, der beliebtesten Pop und Rock Songs, die durch die Gänge des Geschäftes hallten. Herrlich, oder? Ist euch schon einmal die Musik in den Läden aufgefallen? Seit dieser Erfahrung achte ich unterbewusst ständig darauf. Aber wohl nachvollziehbar, in den Straßen herrschte Totenstille und in meinem Zimmer hatte ich nichts, außer ein altes Mobiltelefon, welches kaum funktionstüchtig war.

 

Dem Besuch der Lebensmittelgeschäfte ging ich jeden einzelnen Tag nach, er war gewissermaßen der Höhepunkt meines aktuellen Lebens. Gekauft habe ich so gut wie nichts, ich wollte einfach nur raus, um Musik zu hören. Die Wartezeiten wurden von Tag zu Tag kürzer, was auf die angepassten Öffnungszeiten zurückzuführen war. Während man in Österreich die Geschäftszeiten signifikant reduziert hatte, haben die Neuseeländer begonnen, die Geschäfte 24/7 offenzulassen, damit sich die Anzahl der Besucher besser verteilen kann. (Na, was denkt ihr, welcher dieser beiden unterschiedlichen Wege, war/ist der wesentlich intelligenter)?

Im Jahre 2000 strandete Tom Hanks auf einer einsamen Insel 🎥 „Cast Away – Verschollen“ und freundete sich mit Wilson an. Ihr könnt euch bestimmt noch erinnern, der berühmteste Volleyball 🏐 der modernen Zeitgeschichte. Mein Wilson war Jakob der Wasserkocher. Nein, ich beliebe nicht zu scherzen, Jakob war das einzige, sinnvolle technische Gerät, welches mir zur Verfügung stand. Ihr seid überhaupt nicht im Bilde darüber, was man in solch einen Jakob alles zusammen mixen kann😅.

 

In einer derartigen Ausnahmesituation sollten die heimischen Botschaften den Betroffenen Unterstützung anbieten. In diesen vier bis fünf Wochen des „Festsitzens“, war die österreichische Botschaft in Auckland nicht EINMAL (!!!) erreichbar 😡. Telefonate wurden nicht entgegengenommen und die E-Mails wurden mit automatischen Antworten abgefertigt. Nach viel Kampf, Krampf und verlorenen Nerven konnte ich das österreichische Konsulat in Canberra, Australien 🇦🇺 erfolgreich kontaktieren, welches mir umgehend Unterstützung angeboten hatte.

Durch einen Aufruf in den Medien (Radio Steiermark, Radio Kärnten, 5 Minuten Klagenfurt, Kleine Zeitung …) konnte ich weitere Aufmerksamkeit erregen und zusätzlich noch zwei Mädels aus Oberösterreich kennenlernen, die nur wenige Meter weiter ebenfalls „Festsitzen“. Ein Lichtblick und ein positiver Moment, den geteiltes Leid ist nicht nur sprichwörtlich halbes Leid. Nach den ersten zwei Wochen ignorierten wir die strengen Maßnahmen der neuseeländischen Regierung und trafen uns ab und zu an der frischen Luft, um unsere weiteren Schlachtpläne zu vergleichen. Diese Zeit war emotional nicht zu ortbar: zum einen fühlte ich mich tieftraurig, einsam und vollkommen isoliert und zum anderen versuchte ich mich mit Optimums und Humor bei Laune zu halten. Mein positiver Ansatz: Wie immer auch diese Story ausgehen wird, ich habe bestimmt einiges zum Erzählen 😉.

 

Teamwork auf höchster Ebene: Wir teilten uns die Aufträge auf und terrorisierten gewissermaßen sämtliche Ämter und verantwortliche Behörden in Österreich. Die Zeitverschiebung von Österreich nach Neuseeland sind je nach Sommer respektive Winterzeit zwischen 10 und 12 Stunden. Das bedeutete: Meine Tage wurden zu Nächte und meine Nächte wurden zu Tagen. Jegliche Telefonate, Chats und der aktuelle E-Mail-Verkehr fand bei mir inmitten der Nacht statt. Grundsätzlich kein großes Thema, da ich so und so weder was zu tun hatte, noch über einen normalen Rhythmus verfügte. Für die Moral und die Gesundheit war es jedoch mörderisch. Während ganz Neuseeland im Land der Träume verweilte, war ich putzt munter und als es endlich wieder hell wurde, konnte ich kaum meine Augen offen halten. Die österreichische Regierung und die österreichische Vertretungsbehörde (Botschaft oder Generalkonsulat Canberra) vertrösteten uns immer mit den gleichen Worten:

 

Wir haben Ihre Anfrage zur Rückkehr erhalten. Nach deren Prüfung werden wir Sie zeitnah kontaktieren. Herzliche Grüße Ihr BMEIA. (Die Definition von zeitnah kann sehr variablen sein).

 

Grundsätzlich war die Erklärung, dass Neuseeland den Flugverkehr vollkommen eingestellt hat und derzeit auch keine sogenannten Rettungsflüge (im Fachjargon Repatriierungsflug) zuließ. Interessanterweise wurden im selben Atemzug zig deutsche Touristen 🇩🇪 in Scharren von der Insel geholt. Nach langer Wartezeit und unzähligen Telefonaten kam die erhoffte und nicht mehr für möglich gehaltene Rettung:

 

Sehr geehrte Österreicherinnen und Österreicher,

 

das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten ist mit allen Kräften bemüht, Sie bestmöglich bei Ihrer Rückreise nach Österreich zu unterstützen. Für Dienstag (09:15 Uhr Ortszeit) ist ein Repatriierungsflug (Flugnummer OS1028) von Sydney nach Wien geplant. Für alle Passagiere ist ein Kostenbeitrag von 1.000 Euro vorgesehen. Passagiere müssen sich am Flughafen bis spätestens drei Stunden vor Abflug einfinden. Bitte beachten Sie, dass dies vorläufig der einzige Repatriierungsflug nach Österreich ist. Entscheidende Informationen: SYDNEY und vorläufig der EINZIGE Repatriierungsflug!

 

Wir klärten umgehend die Details ab und bekamen vom österreichischen Bundesministerium für Inneres ein Transitvisum, damit wir den Flug von Auckland nach Sydney buchen können. (Dies war die einzige Flugroute, die derzeit noch verfügbar war). Just in dem Moment, als das Transitvisum bestätigt wurde, buchten wir separat per Air New Zealand den Flug Auckland – Sydney und überwiesen die erforderlichen 1.000 Euro für das Ticket nach Hause. Die Antwort ließ nicht lange auch sich warten.

 

Sie wurden erfolgreich auf Ihren Austrian Airlines Flug nach Wien registriert. Bitte begeben Sie sich frühzeitig zum Flughafen! Dienstag, Uhrzeit: 09:15, Flugnummer: OS1028. Wir wünschen eine gute Heimreise!

Herzliche Grüße
Ihr BMEIA

 

Die Euphorie und die Vorfreude waren grenzenlos, wir packten unsere letzten Sachen zusammen und fuhren am Vortag des Fluges OS1028 zum Flughafen Auckland, um Sydney anzuvisieren. Das BMEIA stellte uns alle notwendigen Dokumente für den Transitflug nach Australien aus. Am Schalter des menschenleeren Flughafens Auckland angekommen folgte die Ernüchterung: „UNCLASSIFIED„Unfortunately, you have not provided sufficient information for an assessment of exceptional circumstances to approve your transit through Australia. Zusammengefasst: Das Umsteigen in Sydney wird uns verweigert, da wir keine außerordentlichen Umstände vorlegen können.

 

Bei all dem Chaos habe ich großes Verständnis für die behördlichen Hürden, aber diese Aktion wurde zu einer Farce. Das BMEIA hatte es nicht geschafft, dass sich drei Österreicher für wenige Stunden am Flughafen Sydney von einem Gate zum nächsten bewegen durften. Erst Tage später erfuhr ich, dass wir ein falsches Transitvisum zur Verfügung gestellt bekommen haben. Der Rettungsflug startet um 09:15 Ortszeit Sydney, Australien und unser Flug aus Neuseeland landete kurz vor Mitternacht. Unser Transitvisum wurde allerdings nur für einen Kalendertag eingetragen und erlaubte die Übernachtung nicht. Glücklicherweise bekam ich die bereits überwiesenen 1.000 Euro unverzüglich zurückgebucht (auf den Kosten für das Air New Zealand Ticket blieb ich natürlich sitzen), aber die Lage wurde damit immer ungemütlicher. Wir erinnern uns zurück: Bitte beachten Sie, dass dies vorläufig der EINZIGE Repatriierungsflug nach Österreich ist.

 

Ich hatte bedauerlicherweise endlos viel Zeit zum Nachdenken und freundete mich bereits mit dem Gedanken ab, ein Meister des Kiwi-Anbaus 🥝 zu werden. Versteht dies bitte nicht als „Jammerei“ oder irgendeiner Form von „Mitleid schinden“ …- … nur ich allein bin schuld daran, in diese Situation gekommen zu sein … – …, weil ich einfach nicht aufgeben wollte. In den nächsten vierzehn Tagen habe ich die Lust an so ziemlich alles und allem verloren. Ich ließ mich schrecklich gehen, lag jeden Tag stundenlang in meinem Bett, starte auf die Decke und hinterfragte alles Mögliche. Die Kommunikation mit den Behörden und den Botschaften kam zum Stillstand, da mir sehr deutlich mitgeteilt wurde: Wir können nichts mehr für dich tun. Die Tage wurden länger und eintöniger, aber zur großen Freude lockerte die neuseeländische Regierung nach gut einem Monat die strikten Regeln und ich durfte mir die Füße jederzeit legal vertreten. (Am 8. Tag erschuf Gott wohl wirklich das Geocaching 😅).

 

Als ich bereits die Arbeitsbedingungen akzeptiert hatte und die umliegenden Farmen kontaktierte (die finanzielle Situation drohte langsam zu entgleisen), ergab sich ein weiterer Hoffnungsschimmer am fernen Horizont:

 

Sehr geehrte Österreicherinnen und Österreicher,

das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten ist mit allen Kräften bemüht, Sie bestmöglich bei Ihrer Rückreise nach Österreich zu unterstützen. Für Donnerstag ist ein Repatriierungsflug (Flugnummer OS1024) nach Wien geplant. Das Flugzeug wird die Flughäfen Christchurch (16:00 Uhr Ortszeit) und Auckland (um 19:00 Uhr Ortszeit) anfliegen. Für alle Passagiere ist ein Kostenbeitrag von 1.200 Euro vorgesehen. Beachten Sie bitte die Einhaltung der strikten Bestimmungen Neuseelands nach COVID Alert Level 4. Passagiere müssen sich am Flughafen bis spätestens 3 Stunden vor Abflug einfinden. Bitte beachten Sie, dass dies vorläufig der einzige Repatriierungsflug nach Österreich ist.

 

Das Spielchen geht in die nächste Runde und welche Farce sich jetzt abspielte, möchte ich gar nicht im Detail schildern …- … nur mit Stichwörtern: Flug gebucht – Flugbestätigung erhalten – von der Passagierliste wieder gestrichen (Begründung: Familien und Kinder zuerst, was ja nachvollziehbar ist) – mit tatkräftiger Unterstützung von zu Hause wieder auf der Liste gelandet. (Persönlich hatte ich keine Energie mehr, mich wieder nächtelang durch den Behörden-Dschungel zu schlagen). Im Grunde genommen wartete ich auch noch Stunden vor dem tatsächlichen Abflug auf die wiederholte Absage. Die nächste Fahrt zum Flughafen Auckland in Angriff genommen, aber diesmal war die Abflughalle auch für mich geöffnet.

 

Vorort spielten sich dramatische Szenen ab, die ich so nicht erwartet hätte. Stellt euch vor: Die Flughalle ist komplett leer, nur der AUA Flug nach Wien (mit Tankstopp in Kuala Lumpur 🇲🇾) findet statt. Bei der Registrierung zeigten sich zwei unterschiedliche Gesellschaftsschichten. Der glückliche Teil, der über ein fixes Flugticket verfügte und der verzweifelte Teil, welcher auf einer sogenannten „Waiting List“ steht und gewissermaßen nachrückt, wenn die Auserwählten nicht rechtzeitig (oder nicht gesund) antanzen. (Die Warteliste entstand aus den Lehren des Flug OS 1028 Sydney – Wien, da dieser nicht annähernd ausgelastet war). Brutale Anblicke: viele Menschen sitzen mit ihrem Hab und Gut am Boden und bangen & beten und mit jeden Einzelnen, der sich an der registrierten Schlange anreiht, sinkt ihre Hoffnung …- …dies muss ein richtig beschissenes Gefühl sein.

 

Das Chaos erreichte seinen Höhepunkt: Zu diesem Zeitpunkt befand sich mehr Sicherheitspersonal, welches den zwei Meter Abstand genau kontrollierte, in der Halle, als Flugpassagiere. Ich war nervös, müde und verspürte keine Vorfreude oder ein Wohlbefinden. Um ehrlich zu sein, hatte ich schreckliches Mitleid mit den wartenden Personen, ein scheiß Gewissen und mich überkam ein generelles „Wurschtigkeitsgefühl“. Prinzipiell spielte es keine Rolle mehr, ob ich nun wieder nach Hause komme oder nicht. Es war eine 50/50 Situation, wo ich laufend mit dem Gedanken spielte einfach nicht einzuchecken. Das war dieser eine Moment, vor dem ich wahnsinnige Angst hatte. Dieser Augenblick, an dem ich das allererste Mal registrierte: Meine Reise ist zu Ende, mein Traum zerplatzt wie ein Luftballon und ich habe schrecklich versagt, weil ich mein angestrebtes Ziel nicht erreicht habe. Unerklärlich, welche Gedanken, da durch meinen Kopf gingen. Ich war schlichtweg zu faul, zu bequem und zu müde, mich abzumelden und wieder zurück in meinen Keller zugehen. (Update 1/2021: Wenn ich an das aktuell eingeschränkte Leben in Österreich denke und an die zurückerlangten und dauerhaften Freiheiten auf Neuseeland bereue ich diese Entscheidung!)

 

Letztlich klappte der Check-in und die gut 200 Passagiere wurden auf engsten Raum zusammengetrommelt, um auf weitere Anweisungen zu warten. (Zuvor wurde der 2 Meter Abstand konsequent kontrolliert, eine halbe Stunde später interessiert dies niemanden mehr). Auf meiner Boarding-Karte befand sich zwar eine Sitzreihe und ein zugehöriger Platz, aber der passte mit den Reihen der AUA Maschine nicht zusammen. Da ich allein unterwegs war, war es mir vollkommen gleichgültig, welchen Platz ich zugewiesen bekomme, aber die FlugbegleiterInnen hatten alle Hände voll zu tun, die panische Menge in Schach zu halten. Die Menschheit zeigt so gut wie keine Demut oder Dankbarkeit, nein! …- …es wird diskutiert, gerangelt und gestritten, wer, neben wen, wo sitzen darf. Nach sechzehn Monaten waren diese asozialen Momente wieder der erste Kontakt mit der realen Welt.

 

Dieser Rettungsflug wurde von der österreichischen Regierung organisiert und dies gab sie jeden einzelnen Flugpassagier deutlich zu verstehen. Noch bevor der Pilot seine Insassen begrüßte, wurden Ansprachen österreichischer Politiker (fragt mich bitte nicht von wem) live zugespielt. Anschließend hallte„I am from Austria“ durch die Maschine (kein Scherz! kein Smiley, kein Emoji – die pure Wahrheit). Der Flieger war völlig ausgelastet und wir saßen für 28 Stunden (!!!) Seite an Seite. Der Mund-Nasen-Schutz musste während des gesamten Fluges aufgesetzt werden und eine offizielle Verpflegung durfte aus Sicherheitsgründen nicht umgesetzt werden. (Gott seid dank pfiff die Besatzung auf diese Vorgabe und verteile immerhin einige Wasserflaschen, sonst wären die 28 Stunden nicht zum Überstehen gewesen).

 

Dieser Rettungsflug ging in die österreichische Geschichte ein, den es war der längste Flug, den die AUA jemals unternommen hatte und das erste Mal, dass ein österreichisches Fabrikat neuseeländischen Boden gesehen hat. Diese 28 Stunden zogen sich wie eine komplette Woche. Das wohl Mühseligste war das Auftanken in Malaysia. Aus Sicherheitsgründen durfte sich während diesen zwei bis drei Stunden Prozess niemand von den Sitzplätzen erheben.

Der letzte Absatz hat mit einem Neuseeland Reisebericht genau so viel zu tun, wie der Kreuzfahrttourismus mit Nachhaltigkeit, aber ich möchte diese Details für mich persönlich festhalten.

 

Nach 28 Stunden Flugzeit, inklusive Jetlag und Temperaturschock war die Ankunft am Flughafen Wien-Schwechat ein außergewöhnlich skurriles Erlebnis. Der Rettungsflug von Auckland war an diesem Tage, der einzige der am Flughafen abgefertigt wurde und diesbezüglich war in der kompletten Halle eine Friedhofs-Atmosphäre spürbar. Ich galt als Hoch-Hoch-Hoch Risikoperson und musste nach der Landung an drei verschiedenen Abteilungen Rede und Antwort stehen. Die letzte Kontrolle wurde der offiziellen Registrierung für Reiserückkehrer zugeordnet und diese sensationelle Konversation möchte ich euch nicht vorenthalten 😅.

 

Beamter: Wohin fahren Sie?

Mario: Nach Hause Richtung Klagenfurt?

Beamter: Bitte nennen Sie mir ihre Anschrift?

Mario: 🤔 Keine Ahnung!

Beamter: Wie, keine Ahnung, Sie werden wohl wissen, wo Sie wohnen?

Mario: 🤔 Ich habe wirklich keine Ahnung!

(Meine Anschrift ist relativ neu und ich habe meine Adresse seit 16 Monaten nicht mehr benötigt und habe sie einfach vergessen. Ich suchte zwar verzweifelt nach Hinweisen auf meinem Mobiltelefon, aber ich fand nichts)

Beamter: Dann geben Sie mir bitte ihre Rufnummer?

Mario: 🤔 Welche Rufnummer, ich habe keine Rufnummer!

Beamter: Jeder hat eine Rufnummer und Sie haben ja ein Handy in ihrer Hand!

Mario: 🤔 Ich kann Ihnen die Rufnummer von dieser australischen Daten SIM-Karte heraussuchen, ich war so lange nicht in Österreich, ich habe aktuell keine Rufnummer.

Beamter: Okay, sobald Sie zu Hause angekommen sind, schicken Sie uns unverzüglich eine E-Mail mit all den Daten, damit wir sie registrieren können.

Mario: Okay!

 

Als ich mich noch mal umdrehte, kam mir umgehend ein Gedanke: Mit welcher Internetverbindung sollte ich diese Informationen schicken? Aber egal! Meine kleine Wohnung stand ja komplett leer. Gott sei Dank organisierte mir ein lieber Freund Storm, Internet und füllte meinen Kühlschrank mit eisgekühlten Gösser Bier auf! (Schleichwerbung! Ich weiß, aber man muss Prioritäten setzen 😅).

 

Ihr kennt diese wunderbaren Momente in der Ankunftshalle à la 🎥 „Tatsächlich Liebe“? Freunde und Familienmitglieder warten sehnsüchtig auf ihre Heimkehrer. Schilder werden hochgehalten, Blumen, Ballons und andere Kleinigkeiten werden verteilt und die Liebsten werden in den Arm genommen. Der Empfangsbereich war am Flughafen Wien-Schwechat war verständlicherweise für die Allgemeinheit gesperrt …- … allerdings nicht für die Presse. Familienmitglieder wurden ferngehalten, aber ein paar Kameras und Mikrofone standen umgehend parat. (Auch hier wurden Prioritäten gesetzt 😞).

 

Ich fuhr spät nachmittags vollkommen erschöpft und gezeichnet mit dem Geisterzug der ÖBB nach Leoben, um meine Familie wiederzusehen. Äußerst merkwürdig: Das erste Wiedersehen nach sechzehn Monaten und wir durften uns nur im Sicherheitsabstand kurz unterhalten. Keine Umarmung, keine Berührungen, rein gar nichts. Dies soll keine Kritik sein, schließlich kam ich gerade von anderen Enden der Welt zurück. Aber dennoch ist es ein trügerisches Wiedersehen. Ich lieh mir einen Pkw aus (welche freundlicherweise mit reichlich Verpflegung aufgefüllt war) und fuhr die restlichen zwei Stunden nach Hause.

 

(Das letzte Mal, dass ich mit einer Gangschaltung gefahren bin, ist über sechzehn Monate her, deswegen benötigte ich ein paar YouTube Videos, um den Wagen in Gang zu bringen 🤣 🤣 – Herrlich!!!)

Als ich Österreich im Februar des letzten Jahres verlassen hatte, waren die Straßen lebendig und das Leben der Leute im routinierten, alltäglichen Ablauf. Mai, 2020: Das Land steht still, alles hat sich völlig verändert und ich hätte es nie für möglich gehalten, dass mich etwas davon abbringen konnte, mein Ziel 50 Länder in 500 Tagen zu erreichen. Zu Hause begrüßten mich zuerst einmal weitere 14 Tage Quarantäne und dann startete die wohl größte Herausforderung meines bisherigen Lebens: Die Enttäuschung dieser Niederlage korrekt verarbeiten zu können und wieder Fuß im alltäglichen Leben zu finden. Die Zeit danach war brutal schwierig, deswegen habe ich auch den Bericht zu meinen 11 Schritten geschrieben …

Mein Fazit: Neuseeland ist das Paradies, von dem wir alle träumen. Dieses Land Touristen frei zu erleben, war ein einmaliges Geschenk. Die Nordinsel ist ein wahrer Genuss, die Südinsel blieb mir verwehrt. Aber ich garantiere euch, noch bevor ihr diesen Absatz lest, bereite ich mich bereits auf die Fortsetzung vor.

 

Sicherheit: Der Pazifikstaat ringt jährlich mit den üblichen Verdächtigen aus Nordeuropa um die Krone, des sichersten Landes der Welt. Mehr gibt es dazu nicht zu erzählen.

 

Kosten: Ja, jedes Objekt wirft seinen Schatten. Allgemein würde ich das tagtägliche Leben über unser Preisniveau stellen, also kalkuliert gut. Importierte Waren sind unverschämt teuer, jegliche Eintritte oder Touren sind finanziell eine Herausforderung. Dafür sind die Preise für Unterkunft und Mietwagen deutlich günstiger als in Australien und damit erschwinglich.

 

…normal würde ich euch hier verraten, wo mich der nächste Schritt hinführt …es ist vorbei! Es ist wirklich vorbei 🥺! (Zumindest für den Moment).

3

Neuseeland Quiz

1 / 10

Die Māori nennen Auckland "Tāmaki Makaurau“. Dies bedeutet?

2 / 10

Wir befinden uns im SkyTower, wie hoch ist der Wolkenkratzer?

3 / 10

Eine beliebte Aussichtsplattform in Auckland heißt?

4 / 10

Auf der Vulkaninsel Rangitoto werdet ihr den Eisenholzbaum treffen, auch bekannt als?

5 / 10

Die mysteriösen Untiefen am Cape Reinga tragen welchen Namen?

6 / 10

Welcher Freizeitaktivität gehen die Neuseeländer bei den Te Paki Great Sand Dunes gerne nach?

7 / 10

Wer tappt in die Falle? Wie lange ist die Ninety Mile Beach? (90 Meilen Strand)

8 / 10

Welcher Fakt über den Kiwi ist erlogen?

9 / 10

Welche Tiere sorgten für reichlich Chaos bei den "Herr Der Ringe" Dreharbeiten?

10 / 10

Neuseeland meets Disney! Welche Prinzessin suchen wir?

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